Kurzweilige Verserl in Mundart
Senioren-Nachmittag mit Juliane Chum aus Piding
Die Senioren aus den Pfarreien „St. Laurentius“ Ainring und „Mariä Himmelfahrt“ Feldkirchen erlebten im Pfarrzentrum „St. Severin“ in Mitterfelden einen unterhaltsamen und vergnüglichen Nachmittag. Zu Gast war Juliane Chum, die mit mundartlichen Verserl, Geschichten und Gsang für eine kurzweilige Zeit sorgte und die älteren Mitbürger zeigten sich sehr beifallsfreudig. Nach dem Programm gab es Kaffee und Kuchen und die Anwesenden hatten genügend Zeit nett zu plaudern.
Maria Utzmeier vom Veranstaltungsteam begrüßte die zahlreichen gekommenen Senioren und hieß dabei besonders herzlich die Vortragende Juliane Chum willkommen. „Griaß enk God miteinand, schee, dass herkemma seit’s“, bei diesem Begrüßungslied begleitete sich Juliane Chum selbst auf der Gitarre.
Zur Einführung erklärte sie, die Gedichte, welche sie bringe, stammen sämtliche aus ihrer Feder und teilweise auch die Lieder. Zu ihrer Person sagte sie, geboren auf der Burg in Landshut und mit vier Jahren nach Reichenhall gekommen und dort aufgewachsen. Der Vater arbeitete bei der Kurverwaltung und die Mutter war Hausfrau und Musiklehrerin. Später zog sie nach München, wo sie 30 Jahre „ausgelagert“ war. Dort machte sie ihre Berufsausbildung zur Erzieherin für den Kindergarten, hat Kinderbekommen und auch im Sportverein als Trainerin gearbeitet, aber auch Leistungssport betrieben. sowie in einer Musikgruppe mitgewirkt.
Im Jahr 2002 kam sie zurück nach Reichenhall zur Seniorenpflege, da die Schwiegereltern und Eltern alle über 80 Jahre alt waren. Chum hat zwei leibliche Kind und drei Kinder zur Pflege. Sie arbeite im Kindergarten, hat Hausmusi gespielt und wirkte im einem Dreigesang mit. Schon im Mutterleib wurde sie mit Musik infiltriert, da ihre Mutter Cello spielte und das Insturemnt vorne dran war. Inspirationen für die selbst verfassten Versen holt sie sich aus dem täglichen Leben sowie Witzen in der Presse. Neben ihrem dichterischen Schaffen singt und spielt sie beim „Staufenecker Zwoagsang“ in Piding. Im Eigenverlag hat sie drei Bücher mit Verserln herausgegeben.
Programm
Mit ein bisschen Einübung sangen danach Chum mit den Senioren gemeinsam das Lied „Fang an fangt an, fang euer Tagwerk fröhlich an.“ Sie erzählte, dass sie schon in der Schulzeit mit dem Dichten begann zunächst mit Reimketten wie zum Beispiel „ Im Großen und Ganzen, der geht zum Tanzen“. Im Jahr 2012 bekam sie von ihrem Vater ein Gedicht zum Schaltjahr mit dem 29. Februar gewidmet, was Chum auch zu Gehör brachte und lautete so: „‘s Schaltjahr“ - Heit is da 29. Februar. So a Tag kimmt grad alle vier Jahr, da schaltn mia oan Tag dazua, na stimmt wieder des Uhr. Aba, weil de Erdn um d’Sonn z’schnell is g’wes’n. drum müaß ma alle 100 Jahr oan Schalttag vergessn – und alle 1000 Jahr müaß ma ‚s wieder korrigiern ….. aba des, des braucht uns heut no ned z’geniern!“
Verse mit den Themen „Frost“ und „Da erste Schnee“ folgten beim Vortrag. Mit den Beteiligten sang sie anschließend das Lied „Seitm letzten Fasching schmeckt mir koa Rindfleisch mehr“. Bei ihren vorgetragenen Reimen in Mundart machte sie teilweise Stimmenverstellung und auch Mimik und Gestik wandte sie an.
Beim Gedicht „Kerschn“ gab es einen Dialog zwischen einem Vogel und einer Schnecke, wo der Vogel meinte die Zeit der Reife sei noch lange nicht gekommen und die Schnecke meinte bis sie oben auf dem Baum ist, sind die Kerschn da. Es folgte das lustige Lied „Der Brandnerbauer von Berchtsgodn, hot an Goaßbock g’habt“.
Eine Geschichte über einen Buam, der sich als Lehrling vorstellt, um Maler zu werden. Der Meister schickt ihn gleich zum Streichen der Fenster. Hernach kam der junge Mann zurück und war voller Farbe und fragte, ob er die Rahmen auch streichen soll. Weiter hörten die Senioren das Gedicht „Fleckn“ so es zu Anfang hieß“: „Meistns is‘ a so, dass, wenns da pressiert, dir ganz gwiß a Malheur passiert. Hast da liabe Gäst eigladn, nacha waartr diam guat beratn, wannst im Voraus die, bei Zeitn, a saubre Tischdeck legatst auf d‘ Seitn.“ Unter anderem gab es für das Publikum die Reime vom „Schlaf“ und vom „Pferderl in München“ und den verschiedenen Möglichkeiten beim „Geburtstagsgeschenk“.
Nach weiteren Liedern und Gedichten bedankte sich Juliane Chum bei Erika Mühlbauer und Maria Utzmeier für die Einladung und Letztere bedankte sich sehr herzlich mit einem Präsent für den Vortag. Einen Reim über viel Schnee brachte Chum zum Abschluss und danach folgte loses gemütliches Plaudern bei Kaffee und Kuchen.
Andreas Pils