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„Gott will dir nahe sein“

Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg Firmspender in Thundorf

Insgesamt 48 heranwachsenden Mädchen und Burschen aus den Pfarreien St. Martin Thundorf sowie St. Laurentius Ainring bekamen im größten Gotteshaus des Pfarrverbandes Ainring in der Thundorfer Pfarrkirche durch Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg das Sakrament der Firmung gespendet. Der hohe kirchliche Würdenträger wurde bei der Ankunft mit Salutschüssen und Blasmusik empfangen. Der Kirchenchor Thundorf unter der Leitung von Maria Ramstetter-Wallner (auch Orgel) sowie Kristian Aleksic (Piano) und Johannes Ufertinger (Schlagwerk) verschönten musikalische den Pontifikalgottesdienst. Nach der eucharistischen Feier richteten die Pfarrgemeinderäte kühle Getränke zum Stehempfang auf dem Kirchplatz her.

Im Februar starteten für 22 Ainringer und 26 Thundorfer Jugendliche in die Firmvorbereitung. Über mehrere Monate verteilt fanden sieben Alpha-Abende mit verschiedenen Referenten mit einem Impuls und Austausch statt. Zur Bibelwelt nach Salzburg fuhr man zum Einkehrtag. Ferner hatte jede Firmgruppe die Aufgabe ein soziales Projekt durchzuführen und weiters einen Gottesdienst oder eine Andacht zu gestalten

Auf dem Kirchplatz hatten sich bei strahlend blauem Himmel eine große Anzahl von Firmlingen, Paten und Familien eingefunden. Als der Wagen aus München den Kirchberg empor fuhr ertönten von den Prangerschützen Thundorf-Straß laute Salutschüsse und als schließlich Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg ausstieg, wurde er gleich von der Musikkapelle Thundorf-Straß unter Leitung von Uli Althammer mit dem Marsch „Bergmannslust“ begrüßt und es folgten noch zwei weitere Stücke. Auch Pfarrer Wernher Bein und der privat anwesende Landrat Bernhard Kern sagten Grüß Gott.

Pontifikalgottesdienst

Zum Einzug des Altardienstes in das voll besetzte Gotteshaus sang der Kirchenchor unter der Leitung von Maria Ramstetter-Wallner „Wir kommen zu dir“ von Alfred Frey. Pfarrer Wernher Bien hieß den Firmspender herzlich willkommen und sagte, dass die Firmlinge eine gute Vorbereitung hatten und dabei sehr aufmerksam waren. Anschließend bat er Weihbischof Rupert das Sakrament der Firmung zu spenden.

Bei der liturgischen Eröffnung dankte dieser für die herzliche Begrüßung mit Salutschüssen und Blasmusik und meinte: „Es war nicht nur ein Gruß für mich, sondern auch für euch.“ Er wandte sich an die Firmanten und sagte, diese seien keine Kinder mehr, jedoch erwachsen sei man in diesem Alter auch noch nicht. „Wenn man sein Leben selber gestalten kann, dann ist das was Schönes. Es gibt Situationen im Leben, wo man Entscheidungen treffen muss, ist das das richtige und da kommt der Hl. Geist ins Spiel. Gott will die nahe sein, er will dir helfen, dass dein du dein Leben in die Hand nimmst.“ Nach den einführenden Wort sang der Chor das „Kyrie“. Die Gemeinde sang hernach das Lied „Erde singe“. Firmbewerberin Magdalena Reiter las aus dem alttestamentlichen Buch Ezechiel „Ich gebe meinen Geist in euer Inneres.“ Es folgte das Lied „Jesus Christ, you are my life“ und anschließend verkündete Pfarrer Wernher Bien das Markus-Evangelium mit dem bekannten Satz: „Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.“

Predigt

Die Ansprache hielt der Weihbischof dann vom Ambo aus. Zu einem katholischen Gottesdienst gehören brennende Kerzen und die Mesnerin habe sogar die Apostelleuchter für den festlichen Gottesdienst angezündet. „Was braucht es, dass eine Kerze überhaupt brennen kann? Die Antwort schob er selbst hinterher: „Wachs und Docht in der Mitte und Feuerzeug oder Streichhölzer.“ Auf dem Volksaltar stand ein brennende Kerze mit eine Taube und Feuerzungen als Symbol für den Hl. Geist. Er bat seinen Sekretär Maximilian Schenk ein Glas darüber zu stülpen. Die Flamme wurde danach immer klein, bis sie schließlich erlosch und Rauch aufstieg. „Was die die Kerzen zum Brennen dringend brauchen, das ist Sauerstoff, genauso wie wir Menschen“. Den Sauerstoff brauche man, um leben zu können. Diesen könne man nicht sehen, genau so wenig wie den Hl. Geist, dies ist eine Gemeinsamkeit. Daheim im verschlossen Zimmer verbrauche man viel Sauerstoff, dann müsse das Fester aufgerissen und  Frischluft reingelassen werden. „Beim Hl. Geist muss ich sozusagen das innere Fenster aufmachen.“ Wie das gemacht wird, könne man mit Beten machen, ohne lange vorprogrammierte Gebete, sondern ganz einfach: „Hl. Geist hilf  mir am heutigen Tag.“ Er ermunterte wenigstens ein kurzes Gebet zu sprechen. Wenn man den Hl. Geist um seinen Beistand bitte, dann verändere sich was. Der Würdenträger richtete an die Patinnen und Paten ein herzliches Dankeschön für die Bereitschaft das Patenamt zu übernehmen, verbunden mit der Bitte die Aufgabe ernst zu nehmen, junge Menschen zu begleiten auf dem Weg zum erwachsen werden. Auch an die Eltern wandte sich der Weihbischof und meinte, die jungen Menschen müssten ihr Leben selber in die Hand nehmen, man müsse sie ziehen lassen und könne nicht überall die schützende Hand über sein Kind halten. Er empfahl den hl. Geist ihnen hinterher zu schicken. „Der Hl. Geist ist ohne Zwang, er will, dass du deine Freiheit voll auskosten kannst“, sagte Graf zu Stolberg und wünschte den Firmlingen, dass sie mit dem Hl. Geist gut durchstarten und ein wirkliches, zufriedenes Leben haben, dafür werde gebetet: „Komm Hl. Geist erfülle die Herzen dieser jungen Christen und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe.“

Firmakt

Der Weihbischof nahm den Firmbewerbern in Kurzform das Taufbekenntis ab, in dem sie antworteten „Ich widersage“ und „Ich glaube“. Das Apostolische Glaubensbekenntnis beteten danach alle gemeinsam. Hernach kniete die Gemeinde und der gesamte Altardienst eine Weile in Stille nieder und dann im Stehen breitete der Firmspender seine Arme und Hände aus und bat um die Gaben des Heiligen Geistes. Am Ambo verlasen die Gruppenväter- und Mütter die Namen der Jugendlichen, welche sich auf die Firmung vorbereitet hatten.

Vor dem Volksaltar stehend wartete der Weihbischof auf die Firmlinge mit ihren Paten, daneben stand Pfarrer Wernher Bien der assistierte und die Chrisam-Schale hielt. Einzeln kamen die Firmlinge zusammen mit ihrem Paten nach vorne, diese legten die recht Hand auf die Schulter als Zeichen der Verbundenheit als Lebens- und  Glaubensbegleiter. Der jeweilige Bub bzw. Mädchen nannte seinen Vornamen und der Firmspender zeichnete mit Chrisam ein Kreuz auf die Stirn und legte seine Hand auf den Kopf und sprach: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ und wünschte den Frieden und fand noch ein paar persönliche Worte.

Nach der sakramentalen Firmspendung sang der Chor „Ihr habt den Geist empfangen“ und anschließend lasen mehrere Neugefirmte die Fürbitten vor, die ganz bewusst auf den Tag zugeschnitten waren. Nach der Wandlung wurde gemeinsam das Vaterunser gesungen und während der Kommunionausteilung interpretierte der Kirchenchor das Lied „Ihr von Morgen“ von Udo Jürgens. Dem Schlussgebete des Zelebranten folgten Dankesworte von Pfarrer Bien and den Firmspender, dem Kirchenchor, der Blasmusik. Besonders den Firmhelfern für die lange Begleitung allen die zur Gestaltung des Tages beigetragen haben, wie und den Böllerschützen, Ministranten. Das Vergelt’s Gott wurde jeweils von starkem Beifall unterbrochen.

Ein herzliches Vergelt’s Gott richtete der Weihbischof an Pfarrer Bien für die Firmvorbereitung und ganz besonders den Firmlingen, die sich hinstellen und sagen: Ich steh‘ zu meinem Glauben. Für uns alles ist dies ein ermutigendes Zeichen!“ Dafür gabs nochmal Applaus. Es folgte der feierliche Schlusssegen des Firmspenders und am Ende des Pontifikalgottesdienstes sang zum Auszug der Kirchenchor „Auf uns“ von Andreas Boranni.

Im Anschluss fand auf dem Kirchplatz noch ein Stehempfang statt, den Pfarrgemeinderäte vorbereitet hatten und bei dem jeder Neugefirmte als Geschenk der Pfarrei eine Bibel erhielt. Der Bischof hatte noch Zeit und mischte sich unter die Teilnehmer des Pontifikal-Gottesdienstes, schüttelte die Hände, verweilte da und dort zum Smalltalk und kam Fotowünschen nach.

Andreas Pils

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