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Wernher Bien feiert 50. Geburtstag

Feldmesse mit besonderer musikalischer Gestaltung

Ein halbes Jahrhundert stellt für einen Pfarrherrn schon was Besonderes dar. Alle drei Bürgermeister der Kommune waren zum Feldgottesdienst in die Necheiau nach Feldkirchen gekommen. Die Eltern reisten aus Gröbenzell an und der Bruder kam mit der Familie aus Südfrankreich. Musikalische hat sich auch was getan: In Anlehnung an den Nachnamen von Pfarrer Wernher Bien stellte Kathrin Hofhans eine „Bieni-Band“ mit Sängerinnen und Sängern sowie Instrumentalisten zusammen. Zudem wurden Lieder getextet. Über 300 Leute waren zur besonderen Feldmesse gekommen.

Zum Einzug intonierten die Bläser das Stück „Tabita“ und hernach sang der Chor „Gäste sind Segen“. Pfarrer Bien sagte in seinen Begrüßungsworten, man habe sich zum Gottesdienst beim Bierzelt versammelt und anlässlich seines 50. Geburtstages habe sich extra eine Bieni-Band gegründet für die musikalische Gestaltung. Die Kollekte sei für die Kirche, meinte aber, er habe sich zum Geburtstag keine Geschenke gewünscht, sondern eine Spende für das Afrika-Projekt und diese möge man ins Körbchen nachdem Gottesdienst legen und das Gedichtsheftchen rausnehmen.

Lektorin Regina Galler las aus dem Hebräerbrief und der gemischte Chor unter der Leitung von Kathrin Hofhans sang mit schönen Stimmen „Dir, vertrau‘ ich mich an.“  Im vom Geistlichen verkündeten Lukas-Evangelium war die Rede von Frieden und Zwietracht.

Selbstverfasstes Gedicht vom Jubilar

Erst am Vortrag ist ein neues Gedicht mit 11 Strophen von Pfarrer Bien fertig geworden, welches er mit dem Titel „Lass dich entflammen!“ zu Gehör brachte. Er nahm darin Bezug zur Lesung und dem Evangelium des Tages. Unter anderen sagte er: „Viele auch vor Eifer brennen, für die Not der Einen Welt, lernen fremde Menschen kennen, bringen Hilfe ungezählt. – Also lasst uns kraftvoll laufen: Größ’re Freude liegt im Tun, als nur vor Faulheit auszuruhn.“ „Für unseren Herrn Pfarrer, dass er weiterhin ganz vui Freude und Lust für unseren Pfarrverband hat – und für uns alle um a guats Miteinand und Verständnis füreinand“, so lautete ein von Regina Galler formulierte Fürbitte. Für besondere Aufmerksamkeit sorgte zur Gabenbereitung das afrikanische Lied „Nanuma“. Der Chor interpretierte unter Hackbrett- und Gitarrenbegleitung „Frieden, wünsch‘ ich Dir“. Während der Kommunionausteilung sang die Bien-Band gefühlvoll „As the Deer“ und danach hörten die Gläubigen instrumental „Erinnerungen an Innsbruck“. Volkmusikalisch ginge es weiter mit dem Jodler „Da Verliabte – alles Guate allezeit für Di“.

Vor dem Segen bat der Seelsorger Weltladenleiterin Rosi Pscheidl über das Schulprojekt in Kenia zu berichten, damit die Leute wissen, wofür die Spenden sind.

Nach dem liturgischen Teil, sang ein Teil des Chors noch das „Kreuzweglied“ mit Passagen über das 12-jährige Wirken von Bien als Seelsorger im Pfarrverband Ainring. Kathrin Hofhans erklärte eine kleine Gruppe aus dem Chor, sei der Karfreitagschor, der nur einmal im Jahr singt. Zu einem Lied sind mittlerweile mehrere dazu gekommen und wenn jemand Geburtstag hat, heiratet oder eine Taufe ist, dann wird das „Kreuzweglied“ umgedichtet. „Bitte verzeihen uns jegliche Boshaftigkeiten und ich hoffe, es gibt keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen und ich hoffe man versteht’s.“ Die Zuhörer applaudierten dazu ebenso nach der Auszugsmelodie „Spielmannsgruss“.

Mit viel Herzlichkeit gratulierten die Gläubigen, nachdem Pfarrer Wernher Bien sein Messgewand ausgezogen hatte zu seinem runden Geburtstag unter ihnen alle drei Bürgermeister der Gemeinde Ainring.

Texte und Gschenke

Schnell füllte sich das Bierzelt, wo nacheinander vier Jugendmusikkapellen zur Unterhaltung aufspielten. Den Anfang der Würdigungen machte der Weltladen, hier berichtete Leiterin Rosi Pscheidl sie habe eine Bild-Collage aus Kisauni/Kenia zusammengestellt mit verfallener Schule, alten verkauften Stall, Ersatzgebäude und mehr. Brigitte Janoschka hatte für den Jubilar ein Gedicht verfasst und gab es zum Besten. Anschließend gratulierte das Team zum 50. Wiegenfest.

Die Mesnerinnen Angela Brüderl (Ulrichshögl) und Maria Egger (Thundorf) hatten einen Korb Zubehör mit dabei und am Tisch saß Pfarrer Bien und hörte deren Worte. Und bei den Texten wurden dem gut gelaunten Jubilar auch Utensilien überreicht. „Der heilige Rupert, der schickt die a Salz und da, d’Muatta Anna, a Küberl voi Schmalz, de Heilig Elisabeth schickt Äpfe und Birn, dass guat ahn, werst, wennst eibeißt, scho gspian“. Bei den viel Versen gab’s unter  anderem eine Kordel, ein Pfeiferl, ein kleine Flasche Likör einen großen und kleinen Schlüssel. Und der Schlusssatz lautete: Bei das Himmelstür oben kemma alle wieder zam pfüat Gott beinand, macht’s es guat allesamt.“

Zwischendurch spielten die Siezenheimer Jungmusiker und danach waren die Bediensteten vom Pfarrzentrum und der Kindergartenverwaltung an der Reihe, um auf ihre Weise zum „Runden“ zu gratulieren. „Da im Bierzelt do is heit wos los. Ihr habt’s eich sicher scho gwundert: Mia feiern an Chef sei halbes Jahrhundert“ so der Prolog.

Abwechselnd sprachen sie ihre Strophen. In Anspielung auf eine Bergrettung vor etlichen Jahren hieß es: „ … und wenn‘s gar nimmer wissen, nu ein nu aus, heift eahna der der schnell wieder heraus.“ Symbolisch wurde dem freudestrahlenden Pfarrer ein kleiner Hubschrauber übergeben. Als letzte wurde ihm für die Schule in Kenia ein gefülltes Spendenglas übergeben.

Karl Bayer der Pfarrverbandratsvorsitzende war der letzte Sprecher, und wünschte im Namen des Pfarrverbandes alle Gute. Nachdem Bien einen  Schlüssel für den Himmel bekommen hatte, muss er ja irgendwie rauf kommen und mit diesem Geschenk sei er dem Himmel näher, als er glaube. Ihm wurde ein kleiner Ballon mit Korb, darin ein Gutschein für eine Ballonfahrt gegeben. Es gratulierten alle Pfarrgemeinderatsvorsitzenden, die Kirchenpfleger, Mitglieder der Pfarrgemeinderäte und der Kirchenverwaltung.

Andreas Pils

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