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Klausurtagung des PV Ainring

Pfarrgemeinderäte aus drei Pfarreien dabei

Rund eine Vierteljahr nach der Pfarrgemeinderatswahl trafen sich auf Ainringer Pfarrverbandsebene die Pfarrgemeinderäte aus Ainring, Feldkirchen und Thundorf im Gasthaus Huber in Straß zu einer Klausurtagung, wo es zu einem regen und interessanten Gedankenaustausch kam. Moderator der Veranstaltung war Diakon Sylvester Resch der mit Fragen und Texten das Denken auf den Prüfstand stellte.

Pfarrer Wernher Bien freute sich zunächst über das zahlreiche Zusammenkommen und sprach Diakon Sylvester Resch sein Vergelt’s Gott für die Leitung der Klausur aus. Man sei in guten Händen und wolle schauen, was in den kommenden vier Jahren im Pfarrgemeinderat gemacht werden soll, so der Pfarrverbandsleiter. Maria habe sich auf den Weg gemacht in ein Bergland von Judäa und man sei auch beisammen, um sich aufzumachen im doppelten Sinn. „Aufmachen bedeutet, sich selber öffnen für etwas Neues und aufmachen kann  aber auch bedeuten, einen gewohnten Platz zu verlassen und  zu schauen, welches Ziel habe ich eigentlich. Beides denke ich, ist wichtig für den  neuen Pfarrgemeinderat“, betonte Resch, der den  Anfang des Aufbruchs unter ein Gebet stellte. Unter anderem hieß es darin: „Du Gott des Aufbruchs, segne mich, wenn ich dein Rufen vernehme, wenn deine Stimme lockt, wenn dein Geist mich bewegt zu Aufbruch und Neubeginn. Du Gott des Aufbruchs, begleite und behüte mich, wenn ich aus Abhängigkeiten entfliehe, wenn ich mich von Gewohnheiten verabschiede, wenn ich festgetretene Wege verlasse, wenn ich dankbar zurückschaue und doch neue Wege gehe.“

Gemeinsam sangen alle unter Gitarrenbegleitung des Diakon das Lied „Mach dich auf“. Hernach stellte sich Sylvester Resch kurz vor. Er sei Jahrgang 1959, komme ursprünglich aus der Krankenpflege ist seit 1995 Diakon. War in der Pfarrei St. Zeno, darunter 16 Jahre Gefängnisseelsorger und seit 1. Dezember 2019 im Pfarrverband Teisendorf tätig. Er ist verheiratet, hat fünf Töchter und vier Enkelkinder. Pfarrer Bien habe ihn eingeladen  und er finde es cool, bei Leuten zu sein, die mit den Hufen scharren. „Es geht nicht darum, nach der Klausur mit einem fertigen Konzept nach Hause zu gehen, sondern eine Richtung für die Pfarreien zu finden und Synergieeffekte von anderen abzuschauen“, meinte er.

Wunsch nach mehr Schwung in der Kirche

Anschließend verteilte der Seelsorger Zettel mit einigen Fragen, welche gegenseitig in einem Interview in einem Zweierteam zu beantworten waren. Hierzu war ausgiebig Zeit. Auf zwei großen Tischen waren etliche Bilder ausgelegt, welche die Teilnehmer auswählen durften. Die Vorstellungsrunde hernach war so ausgelegt, dass zum einen sich Leute, die sich bisher nicht so gut gekannt haben, besser  oder neu kennenlernen und das andere, einfach einen kleinen Querschnitt von Anschauungen, was wirklich wichtig, was einen selber bewegt und im Gremium eingebracht werden soll.

Paarweise erfolgte die Vorstellung zunächst die persönliche Erklärung zur Auswahl des Bildes und der Gesprächspartner brachte die Gedanken vom Interview zu Gehör, aber auch Name, Alter und Beruf. Wichtige Aussagen waren unter anderem: Vom Vertrautem abweichen, neue Ziel klar definieren, mehr Schwung in der Kirche,  Besucherservice aufbauen, Gemeinschaft für Senioren erleben, Kinder- und Familiengottesdienste, Traditionen weitergeben, regelmäßiger Austausch der Pfarrgemeinderäte, Generationen erreichen eingefahren Strukturen aufbrechen. Der Referent meinte, das Vorgetragene habe er  als sehr interessant empfunden.

Es brauche Begeisterung  die vielleicht ein bisschen fehle, in der Wirkung von Kirche nach außen. „Unsere Firma steht derzeit nicht gut da!“ Er habe jedoch den Eindruck, in den Pfarreien im Pfarrverband vieles schon sehr gut laufe. Für eine Begeisterung brauche man aber auch den Geist, der über einen komme, dies sei die Liebe Gottes, der Heilige Geist. Dazu zitierte er Augustinus: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst!“ Resch trug lebendig ein Hl. Geist-Gebet vor und darauf folgte das Lied „O komm herab, du heiliger Geist“. Aus einer Schatulle durfte sich jeder Teilnehmer dann einen kleinen runden Spiegel entnehmen der Referent sagte: Lächelst du in den Spiegel, lächelt er zurück!“

Vergleich Berghütte mit Pfarrgemeinde

Von dem Pastoraltheologen Herbert Haslinger brachte er einen Vergleich. „In einer Berghütte findet jeder Wanderer Unterkunft – auch der, der nicht im Alpenverein Mitglied ist. Sie kann von allen Wanderern in Anspruch genommen werden, zum Schutz, zur Rast, zur Orientierung. Eine Berghütte steht deshalb an den Wegen der Wanderer, ohne groß gesucht werden zu müssen. Die Wanderer in den Berghütten fühlen sich in deren Einfachheit verbunden und gleichgestellt; da gibt es nicht ranghoch und rangniedrig, nicht bedeutend und unbedeutend, nicht arriviert und nicht fernstehend. Die Wanderer in Berghütten verbindet ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Es war ein anschauliches Bild einer gegenwartsfähigen und zukunftstauglichen Pfarrgemeinde im Vergleich mit einer Berghütte.

Hernach verteilte der Diakon einen sehr gut verorteten biblischen Text mit dem Titel „Je und je geliebt“ und spielte vom YouTube-Kanal das Lied von Dania König. Über Dankbarkeit bekamen die Räte unter anderem zu hören: “ Ich bin dankbar – für die Steuern, die ich zahle, weil das bedeutet, ich habe Arbeit und Einkommen – für die Hose, die ein bisschen zu eng sitzt, weil das bedeutet, ich habe genug zu essen.“ Nach weiterer Gesang und Texte standen auf dem Programm. Am Schluss reflektierten die Pfarrgemeinderäte die Erfahrungen und filterten so ihre Stärken und konnten so Impulse mitnehmen. Sylvester Resch bedankte sich für das Engagement und erhielt von Pfarrer Bien Dankesworte und ein Kuvert.

Andreas Pils

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