Maria Kirchental Ort der Stille
Besinnungswochenende mit Gabi Schimmel
Dem Alltag entfliehen und zur Ruhe kommen in der Abgeschiedenheit von Maria Kirchental: Das ist alljährlich das Ziel des Pfarrverbands Ainring. Die Feldkirchner Pfarrgemeinderätin Burgi Kern hat das verlängerte Besinnungswochenende für dieses Jahr organisiert. Letztes Jahr musste das Besinnungswochenende coronabedingt abgesagt werden. Heuer waren Gäste aus Oberteisendorf, Petting und Piding dabei. In Fahrgemeinschaften begaben sich 12 Personen auf den Weg zu einem verlängerten Wochenende, sozusagen zu einer „Auszeit im Haus der Besinnung“ in Maria Kirchental im Salzburger Pinzgau.
Angekommen in St. Martin bei Lofer wurde zunächst das Gepäck in ein Taxi verstaut und dann machte sich die Gruppe zu Fuß auf den Weg. Der Anstieg erfolgte in mehreren Kehren, bis nach einer dreiviertel Stunde die rund 250 Höhenmeter bewältigt waren und das Hochtal Maria Kirchental in den Loferer Steinbergen in einer schönen Winterlandschaft erreicht war. Oben angekommen, eröffnete sich den Besuchern der beeindruckende Blick auf das denkmalgeschützte Häuserensemble und die Wallfahrtskirche "Zu unserer Lieben Frau". Hier oben konnte man den Alltag hinter sich lassen. Das „Haus der Besinnung“ wird von den Patres der Herz-Jesu-Missionare und den Schwestern der Missionarinnen Christi geführt und die bayerischen Gäste wurde wurden bereits erwartet. Die Zahl der Teilnehmer war diesmal mehr begrenzt, denn sonst hätte man zwei Referenten gebraucht und die Gruppe teilen müssen. Nach dem gemeinsamen Abendessen starteten die Teilnehmer und Referentin Gabi Schimmel aus Oberteisendorf gleich mit einem Abendlob und Vorstellungsrunde. Der Psalm 31 „Gott, die sichere Zuflucht“ begleitete die Gruppe durch das Wochenende. Reger Meinungsaustausch, persönliche Gespräche und Gruppenarbeiten bereicherten das Vorhaben. Trotz Coronaauflagen und Einhaltung verschiedener Vorschriften wurde es ein "coronafreies" Wochenende. Alle Beteiligten waren sich einig, dieses Thema, so gut es geht, nicht zu erwähnen. Einige Teilnehmer nutzten die Mittagspause für eine Schlittenfahrt auf der etwa zwei Kilometer langen Strecke bis ins Tal. Dieses lustige Unternehmen stärkte zusätzlich die Zusammengehörigkeit und tat Körper und Seele gut. Danach schmeckte Kaffee und Kuchen besonders gut.
Wallfahrtskirche
„Völlige Stille auf der Anhöhe von Maria Kirchental lässt die Wanderer innehalten. Der Besuch in der Wallfahrtskirche vor dem Gnadenbild der Muttergottes mit dem Jesuskind, das auf seiner linken Hand einen Stieglitz (Distelfink) trägt und mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf dieses Vögelchen hinweist, ist einzigartig. Diese spätgotische Muttergottes stammt wahrscheinlich aus dem frühen 15. Jahrhundert und begeistert seitdem alle Wallfahrer die das Loferer Hochtal besuchen“, sagt die Feldkirchner Pfarrgemeinderätin Burgi Kern.Der Innenraum der barocken Kirche beeindruckt durch seine Weiträumigkeit und Helligkeit. Der Hochaltar in seiner heutigen Form stammt aus der Zeit der ersten Kirchenrenovierung um 1858. Er ist aus marmoriertem Holz gefertigt. Die Wallfahrtskirche, auch liebevoll „Pinzgauer Dom“ bezeichnet, entstand anhand der Pläne des berühmten Architekten und Baumeisters Fischer von Erlach. Die Bauarbeiten begannen im Jahre 1694 und dauerten bis 1701 und am 8. September des selbigen Jahres weihte der Salzburger Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein das Gotteshaus, welches aber noch weitere sieben Jahre bis zur endgültigen Ausgestaltung warten musste. die Wallfahrtskirche beherbergt auch ein Museum mit der größten Sammlung an Votivtafeln in Österreich. Seit mehr als 300 Jahren pilgern Gläubige zu diesem Wallfahrtsort in den Pinzgau.
Zum Abendlob besuchte die Pilgerschar aus dem Rupertiwinkel die imposante Kirche, dazu Burgi Kern: „Im Kerzenlicht und noch weihnachtlichem Schmuck im Altarraum beeindruckte der Anblick ganz besonders.“ Der Sonntags-gottesdienst wurde in gewohnter Weise in der Hauskapelle im „Haus der Besinnung“ von Pfarrverbandsleiter Pfarrer Wernher Bien zelebriert. Passende Texte zum Psalm 31 und freigesprochene Fürbitten verliehen dem Gottesdienst eine sehr persönliche Note. Im Anschluss wurden dann die Erfahrungen nochmals ausgetauscht. Mit einem kleinen Geschenk bedankte sich die Pfarrei Feldkirchen und alle Teilnehmer ganz herzlich bei Referentin Gabi Schimmel für das schöne lange Wochenende. Nach dem Mittagessen, gestärkt an Körper und Geist wurde die gemeinsame Heimreise angetreten.
Andreas Pils