Ökumenische Maiandacht in „St. Laurentius“
Die Pfarrer Wernher Bien und Jürgen Henrich als Zelebranten
Die Eisheiligen mit Kälte und Regen verhinderten eine Zusammenkunft im Dorfpark Ainring unter freiem Himmel. Die ökumenische Maiandacht, mit dem katholischen Priester Wernher Bien und den evangelisch-lutherischen Pfarrer Jürgen Henrich, am Feiertag Christi Himmelfahrt musste daher in die Pfarrkirche „St. Laurentius“ verlegt werden. Die Feier bereicherte ein Bläser-Quartett der Musikkapelle Ainring mit der Pöhamer Musikantenmesse.
Hervorragende Ainringer Bläser
Auf der Orgelempore spielte zum Einzug der beiden Priester das Bläserensemble von der Musikapelle Ainring mit Reinhard Dusch und Matthias Heintze (beide Trompete) sowie Ulrike Raab und Andreas Gress (beide Posaune) das Stück „Schaut auf den Herrn“. Seit dem Jahr 2014 feiern katholische Christen aus dem Pfarrverband Ainring zusammen mit Mitgliedern aus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde gemeinsam eine ökumenische Maiandacht. Pfarrer Wernher Bien erläuterte nach der Begrüßung, dass in der Lesung zu Himmelfahrt es heiße, eine Wolke nahm Jesus auf und die Wolke sei ein Zeichen für Gottes Gegenwart. Man solle es genießen bei der Gottesmutter zu sein und sich zu besinnen. Hernach sprach der der Geistliche den Lobpreis und die Gläubigen gaben zur Antwort: „Wir loben dich, wir preisen dich“. Aus dem Gotteslobbuch sprachen alle Teilnehmer der Andacht ein Gebet von Martin Luther. Mit schönem Spiel erfreuten die Bläser mit dem Stück „Glaube, Hoffnung, Liebe“ die Christenschar. Pfarrer Jürgen Henrich las aus dem Johannes-Evangelium mit der bekannten Geschichte der Hochzeit von Kana mit der Wandlung von Wasser zu Wein.
Ansprache von Pfr. Jürgen Henrich
Die Ansprache hielt anschließend der evangelisch-lutherische Seelsorger. „Es gibt wohl niemanden in der uns bekannten Welt, der nach seinem Geburtstag einen Monat weiterhin gefeiert wird. Diese Ehre kommt nur einem einzigen Menschen zu, der Patrona Bavariae, deren Festtag wir am 1. Mai begangen haben.“ Die Musikgruppe „Naabtal-Duo“ habe das sehr zu Herzen gehende Lied „Patrona Bavariae“ gesungen; diesen Text las der Priester in zwei Abschnitten vor und gab dazu ausführlich seine persönlichen Anmerkungen. Er sprach vom Verliebtsein, wo das Herz schneller hüpfe, und beim Denken an den lieben Menschen, werde der Tag heller. „Wenn wir zusammen sind, dann kann die Zeit nicht langsam genug vergehen“, so der Geistliche. Liebe verschenke sich und nehme Anteil und sei ein Geschenk und bereichere. Henrich erörterte aber auch den Schmerz bei Trennung oder Tod. „Wer kann verstehen, was in mir ist, wenn plötzlich mein verlässlicher Partner nicht mehr da ist, weil meine andere Seite, man sagt auch meine bessere Hälfte, der kann nicht verstehen, wie es mir geht, der kann nicht nachvollziehen und nachfühlen, wie der liebgewordene ans Herz gewachsene Partner fehlt.“
Wenn man in der Liebe enttäuscht oder anders tief verletzt werde, wenn einem jemand genommen werde, dann braucht es jemanden, der sich in Gefühle hineinversetzen, hineinfühlen, hineinspüren kann. Sei jeher können dies Frauen allgemein besser, als Männer. „Maria, ist Mutter, sie weiß um die Herausforderung der Liebe, und das Himmelhochjauchzen und das zu Tode betrübt, sie weiß um das Vermissen von zärtlicher, von verständnisvoller, achtsamer Zuwendung. Maria versteht mich, ihr kann ich mein Herz im wahrsten Sinne des Wortes ausschütten, so wie ich mein Herz bei einer Mutter viel eher ausschütte, viel eher, als bei einem Pfarrer.“ Weiter bezeichnete der Prediger Maria, als die Patrona Bavariae, die Beschützerin von Land und Leuten. „So ist es die Gnade Gott, dass wir alle im Himmel nicht nur einen Vater, sondern auch eine Mutter haben.“
Das Bläserquartett intonierte anschließend mit schönem Spiel die „Freundschafts Weis“. Nach den Fürbitten beteten die Gläubigen abwechselnd das Magnifikat Nach weitern Gebeten dankte Pfarrer Bien sehr herzlich für die wunderbare Blasmusik. Beide Seelsorger spendeten hernach den priesterlichen Segen und die Bläser ließen zum Schluss „Danket dem Herrn“ aus der Feder des Zillertalers Mathias Rauch.
Andreas Pils