Zur Herrlichkeit des Himmels erhoben
Patrozinium „Mariä Himmelfahrt – Segnung der Kräuterbüscherl
Das Feldkirchner Gotteshaus einst als „Kirche im Feld“ bezeichnet, steht unter dem Patronat der Gottesmutter Maria. Das Fest „Mariä Himmelfahrt“, richtiger das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, ist in der Ostkirche bald nach dem Konzil von Ephesus (431) aufgekommen. Den Patroziniums-Festgottesdienst zelebrierte Pfarrer Wernher Bien. Im Vorfeld hatten die Spenzerfrauen des Trachten-vereins „D‘ Schneebergler“ Kräuterbüscherl gebunden und auf einem Tisch neben dem Eingang konnten sich die Gläubigen gegen eine Spende damit versorgen und in der Heiligen Messe segnen lassen.
Wenngleich Kirchen immer Gott geweiht sind, erhielten sie seit dem 4. Jahrhundert zusätzlich den Namen eines Heiligen oder einer Heiligen. Die Pfarr- und Wallfahrtskirche „Mariä Himmelfahrt“ haben die Vorfahren dem Schutz der Gottesmutter Maria unterstellt. Am Michaelitag (29. September) des Jahres 1521 wurde durch Chiemseebischof Berthold Pürstinger die Kirche der Muttergottes geweiht. Zur schönen Ausstattung gehören unter anderem: Der barocke Hochaltar ist um 1640 mit gedrehten, weinlaubumkränzten Säulen entstanden. Im Zentrum das Gnadenbild mit der thronenden Maria mit dem stehenden Jesuskind auf ihrem rechten Knie, ist eine Schreinfigur des spätgotischen Hochaltars, eine Schnitzarbeit um 1520. Darunter auf der Mensa steht ein reich gestalteter Rokokodrehtabernakel, um 1720. Die Kanzelkorb an der Südwand um 1725/1726 geschaffen, zeigt fünf Medaillons mitkünstlerisch bemerkenswerte Flachreliefs mit den Geheimnissen des Schmerzhaften Rosenkranzes. Im ehemaligen Glockenhaus ist ein Kreuzigungsfresko um 1400/1420 zu sehen. Im Langhaus umgeben das große Kruzifix 15 geschnitzte und farbig gefasste halbplastische Medaillons mit volksnahen Darstellungen der freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Rosenkranzgeheimnisse, um 1725.
Mesner Reinhard Seidl hatte anlässlich des Patroziniums den Altarraum mit von der Decke abfallenden Fahnenbändern in den Kirchenfarben Gelb und Weiß schön geschmückt. Das Kräuterkreuz vor dem Volksaltar arrangierte Gisi Lämmlein. Weiters waren die im Altarraum die Fahnen des Katholischen Frauenbundes und des Krieger- und Reservistenverein Hammerau-Feldkirchen platziert. Nach dem musikalischen Auftakt mit festlichem Orgelspiel sang die Gemeinde „Mutter Christi, hoch erhoben in den schönen Himmel“.
In seinen Begrüßungsworten meinte Pfarrer Wernher Bien, dass die Kirchengemeinde gegenüber ihn einen Vorteil hätte, nämlich das Glück die Gottesmutter im Hochaltar anschauen zu können, er habe sie nur im Rücken. Tradition hat am höchsten Marien-Feiertag die Kräuterweihe, mit der die katholische Kirche an die legendäre Grabesöffnung Mariens erinnert. Statt des Leichnams fanden die Apostel dort Rosen und Lilien, vor dem Grab wuchsen die Lieblingskräuter der Gottesmutter. Katholisch.de zeigt, wie ein solcher Kräuterbüschel gebastelt wird und wofür die einzelnen Pflanzen stehen.
Feldblumen und Kräuter werden als Zeichen für die Schönheit der Schöpfung gesegnet und als Heilkräuter verwendet, dazu eignen sich unter anderem: Schafgarbe, Ringelblume, Kamille, Johanniskaut, Kapuzinerkresse, Salbei, Weidenröschen, Pfefferminze, Baldrian, Holler, Wermut, Würzbüschel. Nach der Segnung schritt Pfarrer Bien begleitete von einer Ministrantin und schritt durch den Mittelgang und zum dem Glockenhaus und besprengte die Kräuterbüscherl.
Den Patroziniumsgottesdienst gestalteten neben dem Volksgesang Dr. Jan-Piet Knijff (Orgel) und Erika Emans (Viola) von Stücken von Giovanni Melante, der extra für Mariä Himmelfahrt Werke komponierte. Resi Heudecker brachte in der Lesung aus der Offenbarung des Johannes zu Gehör, wo ein großes Zeichen am Himmel erschien: Eine Frau, mit der Sonne bekleidet, der Mond unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Das Lukas-Evangelium sang feierlich Pfarrer Bien und die Gläubigen hörten davon, wie sich schwangere Maria auf den Weg machte und Haus des Zacharías ihre Verwandte Elisabeth besuchte.
In der Ansprache betonte der Geistliche, dass diese Welt ins Wanken geraten sei und es an Stabilität fehle. „Umso schöner, wenn wir nach oben blicken und sehen, dass der Herrgott seine Schöpfung unversehrt bewahren will. Sie, Maria die ganz und gar gut ist, die sich nicht vom Bösen beeinflussen lässt, ist ein schönes Bild. Diese bescheidene Frau, die nicht viel Aufhebens von sich macht, nicht in den Vordergrund drängte, gibt so viel Menschen Hoffnung.“ Gott führe seine Heilsgschichte nicht überwiegend üb er die Mächtigen aus, sondern die einfachen kleinen Leute. Die Gottesmutter ist unversehrt mit Leib und Seele in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen worden.
Nach Glaubensbekenntnis, Fürbitten, Wandlung, Vaterunser, Kommunionempfang dankte der Seelsorger für die Mithilfe beim Gottesdienst, besonders den Musikern, welche auch dafür Beifall bekamen. Die Gläubigen sangen abschließend „Segne du Maria“.
Bilder / Impressionen:
Andreas Pils