Dank für die Früchte der Erde
Pfarrei Mariä Himmelfahrt feierte Erntedankgottesdienst und Prozession
Es ist ein guter Brauch, am jährlichen Erntedankfest für die „Früchte der Erde“ zu danken, dies taten die Gläubigen in der Marienkirche bei einem von Pfarrer Wernher Bien zelebrierten Gottesdienst. Für das prächtige, farbenfrohe Arrangement der Erntegaben für dem Volksaltar und auf dem Seitenaltären sorgte Gisi Lämmlein. Es handelte sich hierbei um eine Lebensmittelspende vom EDEKA-Markt Mitterfelden.
Nach der liturgischen Feier machte sich die Christenschar zusammen mit der Trachtenkapelle Feldkirchen sowie dem Seelsorger, der unter dem Baldachin das Allerheiligste trug, auf zur Prozession durch den Ort mit den erforderlichen coronabedingten Abstandsregeln.
Wegen der Corona-Situation war im Kirchenschiff nur eine bestimmte Anzahl an Plätzen für die Gläubigen freigegeben. Da am vergangenen Sonntag herrliches Herbstwetter herrschte, platzierte Mesner Reinhard Seidl etliche Bänke neben der Aussegnungshall. Dort verfolgten dann Mitglieder des Trachtenvereins „D‘ Schneebergler“ und andere Gläubige mittels Lautsprecher die Messfeier im Freien. Im Chorraum waren ein Leiterwagerl mit der Erntekrone platziert. Die Fahnenabordnungen der Trachtenverein „D’ Schneebergler“ sowie des Krieger- und Reservistenverein Hammerau-Feldkirchen hatten Aufstellung genommen, dazu war auch die Fahne des Katholischen Frauenbundes in einen Ständer zu sehen.
Den Einzug des Altardienstes begleitete Dr. Jan-Piet Knijff auf der Orgel. Nach der Liturgischen Eröffnung sagte Pfarrer Wernher Bien: „Wir wollen Erntedank feiern, dem Herrgott danken für so viel Gutes, das er uns schenkt, was wir sichtbar sehen an den Gaben der Erde, an den Erntegaben die wir hier vor dem Altar haben. Danken wir dem Herrgott, der es so gut mit uns meint, für dieses wunderschöne Land, dass wir heute sogar in Prozession ziehen können, ich bin gespannt, wie es in Corona ausschaut.“ Nach den Kyrierufen sang die Gemeinde das Lied „Erde singe, dass es klinge“.
Spenzerfrau Regina Galler las aus dem Buch Deuteronomium und es handelte vom prächtigen Land mit Bächen, Quellen und Grundwasser, mit Weizen und Gerste, Weinstuck, Feigenbaum und Granatbaum. Ein Land dessen Steine aus Eisen sind. In den Worten war zu hören, die Gebote und Rechtsvorschriften und Gesetze von Gott nicht zu missachten. Nach einem musikalischen Zwischenspiel verkündete Pfarrer Bien das Lukas-Evangelium, darin war die Rede von zehn Aussätzigen, welche Jesus in der Ferne begegneten und als der Herr ihnen zurief sie sollten zu den Priestern gehen und während sie dorthin unterwegs waren, wurden sie rein. Nur ein Samariter kam zurück, als er sah, dass er geheilt war und lobte Gott.
„Wisst ihr, wie schön ihr es habt.“
In seiner Ansprache nahm der Seelsorger Bezug zur Lesung, welches vom wunderbaren Land handelte. Er war selbst schon in Palästina und dort war es für unsere Verhältnisse ein bisschen staubig. „Wenn man 40 Jahre durch die Wüste gegangen ist, dann wird einem das gelobte Land gefallen. Drum vergiss nicht, wie es dir vorher ergangen ist. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir hier in unserem schönen Land leben dürfen.“ Pfarrer Bien erinnerte sich , wie er vor zehn Jahren in die Pfarrei kam und er fragte öfter die Leute: „Wisst ihr, wie schön ihr es habt.
Zurück zur Schöpfung und Dankbarkeit: Man lebe auf Kosten anderer und habe es bisher noch nicht geschafft ein Lieferkettengesetz durchzubringen, welches für faire Lieferbedingungen in den Herstellerländern sorgt. Bien: „Ich hoffe sehr, dass irgendwann drankommt. Aber ich denke auch dazu gilt unsere Haltung der Dankbarkeit in der man sagt, dieser Reichtum steht mir zu, aber wir haben eine schöne Welt und wir wollen, dass möglichst viel davon profitieren können.“ Weiter betonte der Geistliche, Schöpfung bedeute, alles komme von Gott. In den Fürbitten als Anrufung Gottes war von Regina Galler unter anderem zu hören: „Für die Menschen und Völker in den armen und reichen Ländern unserer Erde: um eine gerechte Verteilung der Güter dieser Welt – für die Bauern und Winzer und für alle, die dafür sorgen, dass wir genug zu essen und zu trinken haben: um deinen Segen für ihre Hände Arbeit.“ Zum Auszug erklangen neben der Orgel auch alle Glocken.
In der Gumpinger Straße formierte sich ein Erntedankzug. Eine sehre große Freude bereitete es dem GTEV „D‘ Schneebergler“ endlich wieder die Tracht aus den Schränken zu holen und zu präsentieren. Coronabedingt trugen diesmal nicht die Trachtendirndl die Erntekrone, sondern männliche Aktive zogen bzw. begleiteten die Ährenkrone im Leiterwagerl. Es musste natürlich auf die Abstände geachtet werden. Die Trachtenkapelle spielte unterwegs Prozessionsmärsche. Unter dem Baldachin trug Pfarrer Wernher Bien mit Maske das Allerheiligste und auch die Träger waren mit Mund-Nasenschutz bedeckt.
Kurz vor dem Eintreffen in der Marienkirche ertönte wieder volles Glockengeläut und nach lateinischem Gesang des Priester spendete er den Eucharistischen Segen. Nach dem anstimmen des TeDeum sagen die Gemeinde das Lied „Großer Gott wir loben dich“.
Auch der Spätgottesdienst um 10.15 Uhr im Pfarrzentrum „St. Severin“ stand im Zeichen von Erntedank dazu war der Volksaltar entsprechend geschmückt.
Bilder / Impressionen:
Bilder und Text: Andreas Pils