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Volkstrauertag noch stiller als sonst

Gottesdienst mit anschließendem Libera am Kriegerdenkmal

Der Volkstrauertag findet jeweils zwei Sonntage vor dem ersten Advent statt. Wegen der Corona-Pandemie fand das Gedenken Sonntag, 15. November jedoch stiller aus, als sonst üblich. Blasmusik und Kanonenschüsse unterblieben. Heuer jährt sich zudem zum 75. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs. Der staatliche Gedenktag erinnert seit 1952 an die Kriegstoten und Opfer von Gewaltherrschaft weltweit und soll aber auch ein Symbol für Frieden und Versöhnung sein. Die Feier in der Feldkirchener Marienkirche sowie am Ehrenmal leitete Gemeindereferentin Birgit Weber. Kranzniederlegungen als bedeutsame Geste.

Vor Beginn des Gottesdienstes in der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ hatten die Fahnenabordnungen des Krieger- und Reservistenverein Hammerau-Feldkirchen sowie des Trachtenverein „D‘ Schneebergler“ Feldkirchen sich im Altarraum positioniert. Den Volksgesang begleitete Dr. Jan-Piet Knijff auf der Orgel. Lektorin Maria Auer las aus dem Buch der Sprichwörter und trug später auch die Fürbitten vor. Seelsorgerin Birgit Weber verkündete das Matthäus-Evangelium, welches vom Gleichnis des anvertrauten Geldes handelte. In ihrer anschließenden Ansprache nahm sie Bezug zum Evangelium und warf die Frage zur Gegenwart auf: „Was fangen wir mit der Zeit an, die uns noch bleibt, wie nutzen wir die Zeit am besten, was können wir da machen.“ Im Gleichnis ging es um Zinsen und im Judentum war das Zinsennehmen verboten und bei den frühen Christen ist es so geblieben. Ein Mann der auf Reisen ging vertraute auf die Fähigkeiten seiner drei Diener und diese durften während seiner Abwesenheit dessen Vermögen verwalten. Einer bekam ein Talent, der Zweite zwei und der Dritte fünf zum Wirtschaften. Weber erklärte Talent war früher eine Währungseinheit. Ein Talent hatte damals den Gegenwert von 60 Rindern. Dazu googelte sie im Internet und stellte fest, dass eine Milchkuh heute rund 1.600 Euro kostet. Der Diener mit den fünf Talenten hatte demnach einen Wert von 480.000 Euro zu verwalten. Die ersten zwei Diener konnten das Vermögen verdoppeln und wollten, dass der Herr mit ihnen zufrieden ist. Sie wurden für ihr Tun belohnt. Der Dritte hat keinen Gewinn erwirtschaftet, war aber dafür ganz schön frech und charakterisierte seinen Herrn bei dessen Rückkehr. Er wusste dieser sei streng sagte er nehme auch, wenn er nicht ausgesät habe und bekundete Angst zu haben. Gemeindereferentin Weber ermuntere was Gott gegeben habe, nicht brach liegen zu lassen und nicht vorenthalten, sondern mit den Fähigkeiten aus der Versenkung rausholen und  daraus was machen.

Libera am Kriegerdenkmal

Nach dem Ende der liturgischen Stunde im Kirchenschiff mit Gebeten und Liedern sowie Kommunionempfang fand das Libera am Kriegerdenkmal für die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges im Friedhof statt. Zunächst besprengte die Seelsorgerin Ehrentafeln in der Halbrundmauer und nahm hernach das Weihrauchfass hinzu. Sie betete anschließend unter anderem für Barmherzigkeit und Erlösung. Gemeinsam beteten anschließend die Christenschar das Vater unser und Gegrüßest seist du Maria.

3. Bürgermeister Martin Strobl wandte sich danach an die Versammelten. Er sprach von Trauer und Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt in der Vergangenheit und Gegenwart. „75 Jahre ist es nun her, dass der Zweite Weltkrieg zu Ende ging. Unsägliches Leid wurde den Menschen, Familien und Angehörigen damals zuteil“, so Strobl der auch an das enormes Leid heut in der Welt und die unzähligen Krisenherde, wo Kriege geführt und Verbrechen an der Menschlichkeit erbracht werden. Der Volkstrauertag sei ein Tag der Mahnung und gleichzeitig der Hoffnung, dass Menschen aus der Geschichte lernen, damit sich sie sich in ihren dramatischen Elementen nicht wiederholt. „Der Volkstrauertag ist aber nicht nur ein Tag der Toten, sondern auch der Lebenden, er bringt uns zum Nachdenken.“ Soldatinnen und Soldaten setzen sich für Frieden, Freiheit und Menschenwürde ein, dafür dankte er ausdrücklich. Ein Vergelt’s Gott richtete der Kommunenvertreter an die drei Krieger- und Soldatenkameradschaften in der Gemeinde Ainring, welche in freundschaftlicher Verbundenheit seit vielen Generationen das Gedächtnis an die Kriegsopfer bewahren. 3. Bürgermeister Strobl legte im Namen der Gemeinde Ainring nach seien Ausführungen einen Kranz nieder.

Die 2. Kompanie der des Gebirgsversorgungsbataillons 8 in Bad Reichenhall pflegt mit der Gemeinde Ainring eine Patenschaft. Sie schickte als Ehrenwache die beiden Stabsunteroffiziere Sebastian Hinterstoißer und Heiko Eger, die einen Kranz am Ehrenmal niederlegten.  Kurze Ansprachen und Kranzniederlegungen folgten durch Vorsitzenden Hans Schnuegg vom Krieger- und Reservistenverein Hammerau-Feldkirchen, Dr. Wolfram Noreisch, dem 2. Vorsitzenden Krieger- und Reservistenverein Ainring sowie Ludwig Wetzelsberger den Vorsitzenden des Sozialverbands VdK Ainring nieder. Dies geschah im Gedenken an die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege, der Opfer von Flucht und Gewalt und an die gefallenen Soldaten der Bundeswehr.

Blechmusik und das Ertönen von Kanonenschüssen entfiel heuer wegen der Corona-Beschränkungen. Der Fähnriche senkten am Kriegerdenkmal jeweils zur Ehre ihre Fahnen. Am Ende der Erinnerungskultur ertönte vom Turm volles Glockengeläut.

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Bilder und Text: Andreas Pils

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