Pfarrei feierte Mariä Lichtmess
Kerzenweihe und Blasiussegen in der Marienkirche
Zum festlichen Abendgottesdienst Mariä Lichtmess in der Marienkirche in Feldkirchen versammelten sich die Gläubigen aus der Pfarrei „Mariä Himmelfahrt“. Pfarrer Wernher Bien nahm die Kerzenweihe vor und am Ende der Eucharistiefeier spendete er mit Abstand einzeln den Blasiussegen. Den Volksgesang begleitete Kristian Aleksic an der Orgel.
Wissenswertes
Obwohl beide Festtage, Mariä Lichtmess und Blasius-Gedenktag, theologisch zwei ganz verschiedene Themen beinhalten und nichts miteinander gemeinsam haben, sind sie in der Volksfrömmigkeit doch sehr eng miteinander verknüpft. Das Fest Mariä Lichtmess (offizielle kirchliche Bezeichnung: "Darstellung des Herrn") ist ein Bindeglied zwischen dem Weihnachtsfestkreis und dem Jahreskreis. Die Weihnachtsbotschaft soll in den Alltag hineinleuchten und soll das ganze Jahr prägen, erleuchten. Das Datum berechnet sich vom Hochfest der Geburt des Herrn am 25. Dezember her – zählt man 40 Tage weiter, kommt man zum 2. Februar. Der Feiertag Mariä Lichtmess wurde im Königreich Bayern zuletzt 1912 als offizieller Festtag begangen. Über Jahrhunderte hinweg hatte er auch eine wichtige Bedeutung im bäuerlichen Arbeitsjahr. Knechte und Mägde bekamen ihren Jahreslohn und konnten den Dienstherrn wechseln. Der Märtyrerbischof Blasius von Sebaste, der nach der Überlieferung vorher Arzt war, soll damals im Gefängnis ein Kind, das eine Fischgräte verschluckt hatte, vor dem Erstickungstod gerettet haben. Er erlitt 316 n.Chr. den Tod durch Enthauptung. Sein Festtag ist am 3. Februar.
Liturgie
Der Altarraum in der Marienkirche war noch mit den großen Christbäumen geschmückt und vor dem Volksaltar lag das Jesukind in der Krippe. Zum Einzug von Pfarrer Wernher Bien und den Ministranten ließ Kristian Aleksic die Orgel feierlich erschallen. Alle zur Verfügung stehenden Plätze waren besetzt bei dem Lichtmessgottesdienst. „Stern über Bethlehem“ sang die Gemeinde als Eröffnungslied. Der Seelsorger gab ein kurzen Einblick zu dem früheren Feiertag und sagte unter anderem: „So wie die Weisen aus dem Morgenland gekommen sind, so will Jesus auch zu uns kommen und uns nahe sein, er will Licht für uns sein“. Traditionell nahm anschließend der Priester die Kerzensegnung vor. Nach dem Weihegebet besprengte er die vielen Kerzen in Kartons, welche über das Jahr bei den kirchlichen Feiern entzündet werden, mit Weihwasser. Auch die privat mitgebrachten Kerzen für zu Hause erhielten den Segen.
Lektorin Réka Schausberger hielt die Lesung aus dem Hebräerbrief und trug auch die Fürbitten vor. Sehr feierlich sang Pfarrer Wernher Bien das Lukas-Evangelium mit dem Inhalte, Josef und die Gottesmutter Maria begegnen dem greisen Simeon und der Prophetin Hannah, als sie ihren Erstgebornen, Jesus, zum Priester in den Tempel bringen, um ihn vor Gott darzustellen und ihr Reinigungsopfer bringt. In seiner Ansprache sagte der Seelsorger: „Im Allgemeinen kommen die Frommen im Evangelium nicht besonders gut weg. Die frommen Menschen zur damaligen Zeit, die Pharisäer, werden eher als selbstgerecht geschildert.“ Beim Bezug zum vorher gehörten Evangeliums sei dies anders. Bei der Darstellung von Menschen, die ganz normal fromm sind und für damaliges Verständnis gut wegkommen. So sei es bei Maria und Josef, welche im Tempel zwei fromme Juden, deren Frömmigkeit , den Messias zu schauen, die Erlösung, den Retter in groß sehen. Der Priester: „So hoffe ich, dass es gute Auswirkungen auf uns hat, dass Frömmigkeit hilft, freundlicher, umgänglicher zu werden, dass es uns hilft in unserem Leben heiler zu werden und das Licht zu leben und auch für andere Licht zu sein. Nach Wandlung, Vaterunser und der Kommunionausteilung bildete das Lied „Maria Mutter unseres Herrn“ das Ende der Messfeier. Mit zwei brennenden gekreuzten Kerzen, die Pfarrer zuvor segnete, lud er die einzelnen Gläubigen zum Blasiussegen mit Abstand und Maske ein. Das Ritual soll vor allen Dingen vor Hals- und Atemwegserkrankungen schützen, vor allem, was uns die Luft zum Atmen nimmt, vor allem, was es uns eng werden lässt.
Blasiussegen in St. Severin
Am Sonntag nach Mariä Lichtmess zelebrierte Pfarrer i. R. Peter Albers im Pfarrzentrum „St. Severin“ den Gottesdienst um 10 Uhr. Am Ende der Eucharistiefeier erklärte der Geistliche die Kerzenhalter mit den Tropfschalen und ging auch kurz in die Vita von Bischof Blasius ein. Danach spendete er den Gläubigen den Blasiussegen vom Altar aus.
Andreas Pils