Die Liebe zueinander vorleben
Paarsegnungs-Gottesdienst in der Marienkirche
Wer Kirche hört, denkt auch an Tradition. Doch der ökumenische Paarsegnungsgottesdienst wurde erst im Herbst 2015 eingeführt. Auch diesmal trafen sich die Christen in der Pfarr- und Wallfahrtskirche „Mariä Himmelfahrt“. Der katholische Pfarrer Wernher Bien leitete den Wortgottesdienst und der Chor „Z’sammKlang“ bereicherte mit seinem exzellenten Gesang die Feier. Leider war der evangelisch-lutherische Pfarrer nicht anwesend, der nicht erreichbar war.
Coronabedingt waren nicht so viele Paare anwesend, wie bei der Premiere vor sechs Jahren. Zum Auftakt interpretierte der Chor wunderschön unter der Leitung von Andrea Lengdobler das Lied „ You Raise me up“. Nach dem Kreuzeichen sagte Pfarrer Wernher Bien, vorne am Altar fehle einer, nämlich der evangelische Pfarrer, er habe versucht ihn zu erreichen, jedoch vergebens. Er freute sich aber besonders über die Anwesenheit des Chors. Musikalisch ging es weite mit dem bekannten Lied „Ich trau auf Dich“. Die anschließende Lesung aus dem 1. Brief des Apostel Paulus an die Korinther handelte von der Liebe, die einem das Böse nicht nachtrage. „Weit, weit, Weg“, die alpine Pop-Ballade Lied von Hubert von Goisern, sang der Chor sehr berührend.
Das Johannes-Evangelium verkündete der Seelsorger darin war die Rede von Jesus, der unter anderem sagte: „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ Bien sagte in seiner Ansprache, die er mit einem Witz, wie bei Hochzeiten begann, normaler Weise halte der evangelische Pfarrer die Predigt, nun musste Pfarrer Bien ohne Vorbereitung aus dem Stehgreif reden. Der Geistliche erzählte von einem alten Schulfreund, der beim Eisklettern eine schwere Schädelverletzung erlitt und daher halbseitig gelähmt sei. „Er hat so ein Glück, dass er ein Goldstück einer Frau bekommen hat, die im Homeoffice arbeitet und einfach für ihn da sein kann.“ An die Paare gewandt, meinte er, die meisten seien schön länger zusammen und auch das ein oder andere hätten sie durchgemacht, wie schön heiße, in guten und schweren Zeiten. Der Priester freute sich über deren Kommen ins Kirchenschiff. Weiter führte er aus, dass der Apostel Paulus die Liebe hochpreise und er, Bien sehe ein Wachstum in der Liebe. Diese komme von Gott und lasse alles ertragen. Jesus Christus habe diese Liebe gelebt bis zum äußersten, bis zum Tod, wie er letztlich auf Gott vertraut habe.
„Lean on me“ sang der Chor „Z’ammKlang“ super schön und mitreißend. Es folgte anschließend eine tiefgründige und wirkmächtige Zeichenhandlung und jedes Paar ging mit Gesichtsmaske gemeinsam vor den Volksaltar. Pfarrer Bien spendete ihnen dabei den Segen. Beeindruckend war die Solostimme von Kerstin Heininger bei dem Lied „The Rose“ von Bette Midler und der Chor trug harmonisch zum Gesamtklangbild bei.
Eine Fürbitte von Pfarrer Bien lautete: Guter Gott, du lässt die Liebe, wie eine zarte Pflanze wachsen, stärke alle Paare, die den gemeinsamen Weg gehen, begleite weiter Ehepaare, die schon viel Jahre gemeinsam durch das Leben gehen.“ Anschließend vereinigten sich Chor- und Gemeindegesang beim Vaterunser. Nach einem kurzen Gebet war vom Chor das Lied „Zusammenwachsen“ zu hören. Der Seelsorger bedankte sich beim Chor „Z’sammKlang“ für die wunderbare Musik und spontan applautierten die Paare. Zum Auszug des Priester interpretierte der Chor das inhaltsreiche Lied „Da berühren sich Himmel und Erde“. Der Pfarrer hatte das Kirchenschiff schon verlassen, da gab der Chor noch eine Zugabe mit begeistert gesungenen Irischen Segenswunsch „Möge die Straße uns zusammenführen“.
Andreas Pils