Osterbotschaft als Hoffnungszeichen
In der Marienkirche und im Pfarrzentrum „St. Severin“ gefeiert
Das höchste Fest der Christenheit stand erneut im Zeichen von Corona, jedoch im Gegensatz zum vergangenen Jahr war diesmal eine Präsenz-Osterfeier möglich. Alle die wegen der Pandemie-Beschränkungen frei gegebenen Plätze waren belegt. Die Auferstehung von Jesus Christus ist das hoffnungsvolle Zeichen des Osterfestes. Heuer in der Marienkirche mit Maskenpflicht, Abstandsregeln, weniger Lesungen aus dem Alten Testament, keine Allerheiligen-Litanei, kein Volksgesang, dennoch eine würdige Auferstehungsfeier mit Pfarrer Wernher Bien. Zelebrant beim gut besuchten Osterhochamt im Pfarrzentrum „St. Severin“ war Pallottiner-Pater Rüdiger Kiefer SAC, Rektor auf dem Salzburger Mönchsberg.
Auferstehungsfeier zunächst im Dunkel des frühen Morgen
In aller Früh am Ostersonntag hatte Mesner Reinhard Seidl den Feuerkorb an der Südseite der Marienkirche in der Nähe des Priestergrabes vorbereitet und entfachte das Feuer. Vor der Osternachtfeier zogen Messdiener mit ihrer großen Holz-Ratsche gegen 5.15 Uhr und kurz vor Beginn, um das Kirchengebäude und riefen zum Gottesdienst. Pfarrer Wernher Bien und die Ministranten kamen um 5.30 Uhr zur Segnung des Osterfeuers und Bereitung der Osterkerze. Nach dem Entzünden trug der Seelsorger in einer Prozession die brennende Kerze in seinen Händen haltend voraus in das dunkle Kirchenschiff und rief dabei dreimal „Lumen Christi“ (Licht Christi) und die Gläubigen antworteten „Deo gratias“ (Dank sei Gott). Währenddessen reichten die Ministranten aus ihrer Laterne geweihte Flamme als Symbol „Christus das Licht“ in den Bankreihen weiter. Nachdem der Geistliche die Osterkerze auf dem erhöhten Kerzenständer abgestellt hatte, sang er auswendig feierlich das Exsultet (Osterlob), dabei standen die Gottesdienstteilnehmer vor ihren brennenden Kerzen. Diese hörten anschließend die biblischen Worte von Manuela Lotze aus dem Buch Genesis, die von der Erschaffung der Welt berichteten. Organist Dr. Jan-Piet Knijff sang den Antwortpsalm „Sende aus deinen Geist und das Angesicht der Erde wird neu.“ Rèka Schausberger las aus dem Buch Exodus, welches vom Zug der Israeliten aus der Knechtschaft Ägyptens auf trockenen Boden mitten durch das Rote Meer handelte.
Hernach stimmte das Pfarrer Bien das „Gloria“ an und dazu läuten lautstark die Kirchenglocken, Schellen und Sakristeiglocken. Obendrein erhellte sich das Kirchenschiff und die Orgel ertönte mit vollem Schall. Die Auferstehungsfeier wurde fortgesetzt durch Lektorin Resi Heudecker, mit der Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom. Thematisiert darin, die Gemeinschaft der Getauften mit Christus. Das österliche Halleluja stimmte auf das Osterevangelium nach Markus ein, welches Pfarrer Wernher Bien feierlich sang. Die Erzählung berichtete vom leeren Grab und von der Osterbotschaft der Auferstehung. Der Seelsorger sagte zu Beginn seiner Ansprache: „Wir feiern das Osterfest, wir feiern, dass Gott, ein Gott des Lebens ist, ein Leben das stärker ist, als der Tod.“ Er meinte weiter, der spüre die Lebenskraft Gottes besonders in der aufblühenden Natur, jetzt im Frühling. Ostern bedeute, das Leben sei stärker. Vor neun Jahren hat Pfarrer Bien ein Gedicht mit dem Titel „Gott schenkt Leben“ verfasst und brachte dies in freier Rede zu Gehör (Auf der Homepage finden Sie unter „Geistliches“ das Gedicht).
In der Osternacht folgte dann die Taufwasserweihe und der Priester nahm der Gemeinde die Erneuerung des Taufbekenntnisses ab und schritt anschließend die Bankreihen entlang und besprengte die Gläubigen mit Weihwasser. Während der Kommunionausteilung spielte und sang der Organist das Lied „Der Heiland erstand“. Alle freigegebenen Plätze waren in der Auferstehungsfeier belegt und die meisten Kirchgänger hatten ihre Speisekörbe mitgebracht. Der Seelsorger schritt den Mittelgang entlang und segnete sie mit dem Weihwasser. Ostergelächter gehört bei Pfarrer Bien zum Gottesdienst und er erzählte einen Witz. Nach dem Segen ließ Dr. Kniff fulminant die Orgel erschallen. Mit Abstand wünschte der Geistliche im Freien ein gesegnetes Osterfest.
Osterhochamt in „St. Severin“
Das Osterhochamt um 10 Uhr im Pfarrzentrum „St. Severin“ zelebrierte der Salzburger Pallottinerpater Rüdiger Kiefer. In seinen einführenden Worten betonte er, eigentlich gebe es für Ostern kein Symbol, im Grunde genommen nichts, was das österliche Geheimnis des Lebens und Auferstehung verdeutlichen würde. Man müsse eine Brücke bauen, um einigermaßen zu verstehen, was es heiße Ostern zu feiern. Eine Brücke sei die Kerze und das Licht der Kerze, um deutlich zu machen, dass die Dunkelheit im Grabe geblieben sei.
Anschließend zündete er mit der Flamme der Osternacht die Osterkerze an. Diese kenne viele Symbole wie die Buchstaben Alpha und Omega für Anfang und Ende, ein Hinweis auf das Leben. Das Licht soll über das ganze Leben der Menschen leuchten. „Die Kerze beinhaltet die Jahreszahl, die konkrete Zeit in der wir leben, 2021. Das Kreuz, als Liebestat Gottes fordert uns Menschen heraus immer wieder auch diese Form der Liebe zu praktizieren und zu leben.“ Weiter ging der Ordensgeistliche auf die fünf Wunden ein. Die Botschaft der Osterkerze gelte das ganze Jahr über, das Leben hindurch und soll die Christen prägen, damit sie immer wieder Hoffnung, Glaube und Liebe von der Kerze aus haben. Im Rahmen der Eucharstiefeier wurde auch die Speisen gesegnet.
„Emmaus-Tag“
Am Ostermontag fanden Ostergottesdiente um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche und um 10 Uhr im Pfarrzentrum statt. Darin hörten die Gläubigen die bekannte Lukas-Erzählung, in der vom Gang von zwei Jüngern zum Dorf Emmaus berichtet wird. Unterwegs kamen sie mit einem Fremden ins Gespräch. Am Abend in der Bleibe war dieser mit ihnen bei Tisch, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten Jesus und er entschwand ihren Blicken.
Andreas Pils