Fastenandacht der Reihe Vaterunser in der Marienkirche
Beeindruckende Texte und Musik
Das Vaterunser, ein Gebet das jeden Sonntag auch im Gottesdienst gesprochen wird, ist in der Fastenzeit im Pfarrverband Ainring in mehrere Abschnitte aufgeteilt worden. In der Pfarr- und Wallfahrtskirche „Mariä Himmelfahrt“ Feldkirchen sprach zum Thema „Dein Wille geschehe“ Wortgottesfeierleiterin Regina Galler nachdenkliche Worte und Hansl Auer (Harfe) und Wasti Irlinger (Gitarre) trugen mit authentischer Volksmusik zum Hinhören bei.
„Dein Wille geschehe“
Die Andacht eröffnete das Musikerduo mit der „Magdalena Weis“. In der Vaterunser-Reihe begrüßte Wortgottesfeierleiterin Regina Galler in Mundart die Teilnehmer und meinte, der Abend lade dazu ein, was es für einen bedeutet „Dein Wille geschehe“.
Weiter betonte sie: „Beim Nachsinnieren begleiten uns der Auer Hansl und der Irlinger Wasti. Dafür derf i iatz scho recht bedanka und Vergelt’s God sagn.“
Mit dem Kreuzeichen begann die Andacht nach ihren einführenden Worten zitierte sie aus dem Brief des Apostel Paulus an Timotheus sowie vom Propheten Jeremia und gab dazu eine Erläuterung. Man wisse, dass sogar dort, wo mehrheitlich Christen leben und gelebt haben, der Frieden sich nicht immer durchsetze. Menschen hungern immer noch und ruinieren ihre Umwelt und jetz lebe man schon lange mit Corona. „Das kann doch wohl nicht der Wille Gottes sein. Manchmal is schwar zum Verstehen, was Menschen einander antun oder was um uns geschieht.“ Zum Nachdenken griffen die Musiker in die Saiten zur ruhigen „Ettenberg Weis“.
Die Weltgeschichte oder gerade die momentane Pandemie zeige auf, dass Gott vieles zulasse, es sei gewiss nicht sein Wille, aber er respektiere die Freiheit von den Menschen. Welcher Stimme, welchem Gedanken solle man folgen? Regina habe gelesen, dass es hierfür drei Kennzeichen gebe: „Die bleibende Freude, unser innerer Frieden und die Liebe die unser Herz erfüllt.“
Oftmals sei aber doch so, dass man menschlich beinahe überfordert werde von Gottes Willen. Vielleicht von einer Krankheit bei einem selber oder bei einem lieben Menschen, vielleicht sogar von einem Todesfall oder wegen Arbeitslosigkeit und man kein Auskommen mehr habe.
Wichtig sei für die Menschen im Jetzt zu leben. „Probieren ned owi doa, was war und koa Angst haben, was kimt. Scho unsere Vorfahren hats Kraft gegeben, wenn‘s bet ham in Gods Nam, dein Wille gescheh“, sagte Galler. Nach dem Stück „Gasteiger Weis“ trug Galler mehrere Fürbitten vor und gemeinsam beteten die Kirchenbesucher das Vaterunser. Die Bitte „Dein Wille geschehe“ habe die An dacht begleitet und man dürfe auf Gott vertrauen und müsse nicht alles selber in die Hand nehmen.
„Gib unseren Augen einen weiten Blick, den Händen Kraft und den Gedanken Mut, um dich in unserem Alltag zu entdecken“, betonte Regina Galler und mit dem Segen wurden die letzten Worte gesprochen. Den Abschluss bildete das fein-harmonische Zusammenspiel von Hansl Auer und Wasti Irlinger mit dem Stück „Voglauer Weis“.
Andreas Pils