An den heiligen Laurentius gedacht
Patronatsfest mit den „Albertaicher Dirndln“
Mit einem abendlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche gedachte die Pfarrei St. Laurentius ihrem Schutzpatron. Im Jahr 1957 löste die St. Laurentius-Kirche das Gotteshaus St. Ulrich als Pfarrkirche ab und diese seitdem eine Filialkirche auf dem Ulrichshögl. Der Namenstag des Schutzpatron ist der 10. August und in der Regel ist am darauffolgenden Sonntag der Patroziniumsgottesdienst. Heuer die Ausnahme am Samstag: Zelebrant war Pfarrer Wernher Bien. Die musikalische Gestaltung übernahmen die „Albertaicher Dirndln“ mit der Waldlermesse.
Der Kirchenbau
Wann die Laurentius-Kirche erbaut wurde, darüber gibt keine schriftlichen Aufzeichnungen, auch das bisher angegebene Weihdatum mit 1150 ist nicht belegt. Bei der Innenrenovierung in den Jahren 1975 bis 1977 bestätigen alte Mauerreste einen Kirchen aus dem 13. Und frühen 14. Jahrhundert. Seit diesem Zeitpunkt belegen die vorhandenen Kirchenrechnungen um- und Erweiterungsbauten bis in die Barockzeit.
1735/36 wurde der Chor in Langhausbreite um etwa 2 m verlängert, die Wandpfeiler ummantelt und die Gewölberippen abgeschlagen. 1685 war neben dem Portal ein Beinhaus, die heutige Taufkapelle, errichtet worden. 1781 wurde Portal, Beinhaus und Sakristei zusammengezogen und ein Obergeschoß erbaut, in welches 1803 die erste Volksschule einzog. Der Kirchturm erhielt 1729 eine Zwiebel aufgesetzt. Die Inneneinrichtung vollendete schließlich die Barockisierung des Gotteshauses
Patron
Wer war nun der Namensgeber der Kirche? Laurentius war zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Valerian einer der sieben Diakone der Stadt Rom und damit für die Finanzen und die Sozialarbeit der Kirche von Rom zuständig . Als ein Bischof festgenommen und enthauptet wurde, erteilte Papst Sixtus II. seinem Diakon den Auftrag, den Kirchenschatz unter den Leidenden und Armen zu verteilen. Diese Schätze reklamierte Kaiser Valerian für sich. Laurentius wurde mehrfach gegeißelt, um die Herausgabe zu erzwingen. Der jedoch verteilte die Güter und präsentierte dann die beschenkten und christlich gewordenen Armen dem Kaiser als „die wahren Schätze der Kirche“. Nachdem verschiedene Foltermethoden Laurentius nicht zum heidnischen Opferdienst zwingen konnten, befahl Valerian, den unerschütterlichen Diakon auf einem Rost über offenem Feuer langsam zu Tode zu martern. In Rom erhielt er fast die Bedeutung von Petrus und Paulus. Über seinem Grab wurde 330 von Konstantin die Kirche S. Lorenzo tuori lemura in Rom errichtet. Weitere 30 Kirchen in Rom sind nach ihm benannt.
Pfarrer Wernher Bien begrüßte die Gläubigen und der Patroziniumsgottesdienst wurde gesanglich hervorragend von den „Albertaicher Dirndln“, unter Harfenbegleitung mitgestaltet. Lektorin Andrea Wiesbacher las einen biblischen Text und der Seelsorger verkündete das Lukas-Evangelium. In dem von Friede und Zwietracht die Rede war. Der Seelsorger nahm in seiner Ansprache darauf Bezug.
Nach dem Segen verabschiedeten die Sängerinnen mit ihren schönen Stimmen die abendlichen Kirchgänger.
Andreas Pils