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Kerzen der Hoffnung entzündet

Weltgebetstag rückt England, Wales und Nordirland in den Fokus

Der Weltgebetstag ist eine weltweite Basisbewegung von christlichen Frauen über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg, dessen Wurzeln bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Jedes Jahr, immer am ersten Freitag im März, feiern Frauen, Männer und Kinder den Weltgebetstag (WGT) in über 170 Ländern der WGT rund um den Globus in 24 Stunden. Der Gottesdienst wird jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land vorbereitet. Diese Frauen sind Mitglieder in unterschiedlichen christlichen Kirchen. Unter dem Motto „Zukunftsplan: Hoffnung“ hat ein Team aus der Pfarrei „Mariä Himmelfahrt“ und aus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde den ökumenischen WGT vorbereitet und in das katholische Pfarrzentrum St. Severin nach Mitterfelden eingeladen.

 

Vorstellung von drei Ländern

Teilnehmer aus unterschiedlichen christlichen Konfessionen waren in den Saal des katholischen Pfarrzentrums gekommen. Im Beisein seines evangelisch-lutherischen Mitbruders Jürgen Henrich begrüßte der wieder genesene Hausherr, Pfarrer Wernher Bien die Gläubigen. Eingeladen zu diesem Gebetsabend hatte eine ökumenische Vorbereitungsgruppe aus Frauen der Pfarrei „Mariä Himmelfahrt“ und der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde. Réka Schausberger vom Vorbereitungsteam hieß die Teilnehmer herzlich willkommen und wies auf die Länder des Vereinigten Königsreichs, außer Schottland hin. In drei Hauptteilen stellte sie die Länder, England, Wales sowie Nordirland, aber auch Religion und Schicksale von Frauen vor.

55 Millionen Menschen auf 130.000 qkm in England, in Wales leben drei Millionen Leute, in Nordirland knapp zwei Millionen. Die einzelnen Landesteile sind geprägt von kulturellen Besonderheiten, unterschiedlichen Dialekten und Sprachen und verfügen über eigenständige Regionalparlamente. Es sind 18 verschiedene christliche Konfessionen vertreten. 38 Prozent der Bevölkerung versteht sich als Christ. 45 Prozent sind der anglikanischen Kirche zugehörig, 19 Prozent anderen protestantischen Kirchen, sieben Prozent der römisch-katholischen Kirchen und eine starkes Wachstum erfahren seit den 1970er Jahren die „Black Churches“ (Kirchen der Schwarzen). Die Mutterkirche der Anglikaner ist seit 1534 selbständig und am stärksten verbreitet in den englischsprachigen Gebieten und den Ländern des Commonwealth. Das Besondere: Die Anglikaner sind zugleich katholische und evangelisch geprägt. Das Kirchenoberhaupt ist der Erzbischof Canterbury. Bischöfe, Priester, Diakone stehen nicht über den Laien, auch für Frauen offen. Kein Zölibatszwang, die meisten Priester sind verheiratet. Es gibt die Sakramente Taufe und Eucharistie und fünf sakrale Handlungen.

Die Mitfeiernden bekamen auch einige Bilder zu sehen, wie Kathedralen, Küste, Orte, Landschaften, Impressionen aus der Neun-Millionen-Metropole London. In Wales bekamen die Betrachter zu sehen, dass die Ortschilder und Hinweise zweisprachig sind. Wales ist reich an Bodenschätzen und hatte einst große Kohleminen und die Hauptstadt Cardiff den größten Kohlehafen der Welt. Zehn Millionen Schafe leben dort, die meisten als in jeder anderen Region Europas. Grüne Weisen, zahlreiche Seen und Flüsse, unberührte Moorlandschaften, steile Klippen und einsame Buchten mit schönen Sandstränden prägen Nordirland. Seit Ende des Unabhängigkeitskriegs von 1919 bis 1921 ist das englandtreue Nordirland von der unabhängigen Republik geteilt. Jahrzehntelange gewaltsame Konflikte zwischen den protestantischen Unionisten und den katholischen Republikanern, welche eine Wiedervereinigung mit Irland anstreben, haben auf beiden Seiten in Nordirland tiefe Wunden hinterlassen.

In Großbritannien wurde das allgemeine Wahlrecht, auch für Frauen 1918 eingeführt. Armut, häusliche Gewalt und Diskriminierung sind vielfältige und oft erst auf den zweiten Blick erkennbar. Neben den Frauen sind auch davon Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft oder körperlichen Einschränkungen am Rande der Gesellschaft laben, betroffen. 14 Millionen Menschen leben unter der Armutsgrenze, das kostenlose Schulessen ist oft die einzige warme Mahlzeit am Tag. Rund 8000 Kirchengemeinden betreiben und unterstützen derzeit Tafeln. Die Bevölkerung im Vereinigten Königreich wurde im Laufe der Jahrhunderte durch mehrere Einwanderungswellen geprägt, vor allem aus den ehemaligen Kolonien. Frauen werden seit 1992 in der Anglikanischen Kirche zu Priesterinnen ordiniert. Es gibt Klassenunterschied er und daher ist die Lebenserwartung zwischen Arm und Reich bei acht bzw. 10 Jahren Unterschied. In den Bereichen Bildung, Gesundheit und Lebenschancen herrschen immer noch große Unterschiede. Seit 1920 können Frauen an Universitäten ihren Abschluss machen. Abschließend erklärte Schausberger das Titelbild des WGT von Angie Fox .

Gesang und Gebete

Nach dem Eröffnungsgebet, in dem auf an die Bevölkerung in der Ukraine mit eingeschlossen war, begleiteten Svetlana Flat (Klavier), Maria Auer (Gitarre) und Niels Schausberger (Schlagwerk) den Gesang der Mitfeiernden bei dem Lied „Sei du mein Licht in der Dunkelheit“. Insgesamt wurden sieben Kerzen nach den verschiedenen Textpassagen, von verschiedenen katholischen und evangelischen Sprecherinnen vorgetragen, auf dem Altar angezündet. Aus dem Buch des Propheten Jeremia hörten die Christen eine alttestamentliche Lesung. Bei jeden Anzünden der Kerze gaben die Gläubigen eine Antwort wie etwa: Gott, unsere Mutter und unser Vater, wir zünden eine Kerze der Hoffnung an. Bekenntnis und Liedrufe kamen in Folge. Beispiele aus dem Leben von drei britischen Frauen wurde vorgelesen. So Lina, die in Armut lebte und regelmäßig eine Mahlzeit auslässt, damit ihre Enkelkinder nicht hungern müssen. Nathalie hingegen hat Angst, weil sie von ihrem Partner körperlich, emotional und sexuell missbraucht werde. Emily ist allein und isoliert wegen ihrer Behinderung., auch wegen ihres Alters, der ethnischen Herkunft.

Dem Lied „Wie heimatlos fühl ich mich dann und wann“ folgte eine Mediation sowie Fürbitten und Vaterunser. Anschließend wurde die Kollekte zur Projektunterschützung des WGT eingesammelt. Am Schluss sangen die Gläubigen das Lied „Der Tag ist um, die Nacht kehrt wieder“. Den Dankesworten von Pfarrer Bien an das Vorbereitungsteam folgte spontaner Beifall. Beim Nachhause gehen konnten sich die Teilnehmer ein von Regina Bräu gefaltenen Papierschiffchen mit einem Täfelchen Schokolade mitnehmen, es war dies ein Ersatz für einen Imbiss in der coronafreien Zeit.  

Andreas Pils

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