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Frostige Fußwallfahrt auf den Johannishögl

Unterwegs für Aktion „Woche für das Leben“

Bei frischen drei Grad trafen sich die Fußwallfahrer aus dem Pfarrverband Ainring vor der Marienkirche in Feldkirchen um 7 Uhr morgens, um dann anschließend in der Aktion Woche für das Leben unter dem Motto „Generation Z(ukunft): Gemeinsam. Verschieden. Gut“ unterwegs zu sein. Mehrere Textstationen und der Pilgergottesdienst in der Filialkirche „St. Johannes der Täufer“ griffen das Thema auf. Seit über drei Jahrzehnten kümmern sich Pfarrgemeinderäte der Pfarrei Mariä Himmelfahrt um den Ablauf und die Gestaltung. Die bundesweite Aktion Woche für das Leben war heuer vom 13. bis 20. April.

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elisabeth Kern begrüßte die unverdrossenen Wallfahrer, die sich nicht vom Wetter abschrecken ließen. In ihren Ausführungen erklärte sie, beim diesjährigen Thema der Woche für das Leben, stehe die Integration von Jugendlichen mit Handicap im normalen Alltag im Mittelpunkt. Dabei  gehe es nicht nur um Leute mit Downsyndrom oder anderen sichtbaren körperlichen Behinderungen, sondern auch Leute mit sozialer Benachteiligung wie Migrationshintergrund oder junge Menschen die durch finanzielle Belastungen keinen Zugang zu Nachhilfe oder Lernförderung haben.Viele junge Leute sind in psychischen Ausnahmesituationen, wie Depression, Essstörung, Angst oder Phobie und haben dabei ihre Stabilität verloren. Dadurch tun sie sich schwer im normalen Alltag und Arbeitsleben zu bestehen. Diese Menschen brauchen Zeit, dass man sie kennenlernt und einander zuhört und miteinander spricht. Leider gibt es nicht immer Antworten  und Lösungen. Kern bezeichnete Jesus als einen „Inklusionspädagoge“, egal welcher Herkunft. Gesund oder krank.

Die Pilgergruppe machte sich danach auf zum Pfarrer-Anton-Parzinger-Weg nach Mitterfelden, dann der Bahn entlang des Franziskuswegs, wo bei der Station „Universum“ der erste Halt eingelegt wurde. Burgi Kern sagte an dieser Station, die Kirche stehe für Gemeinschaft und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen sei ein Menschenrecht, und kein Akt der Fürsorge oder Gnade. „Gottes Schöpfung ist bunt und vielfältig und seine Liebe schließt alle Menschen ein“, so die Pfarrgemeinderätin. Toleranz, Achtsamkeit, Ehrlichkeit und die Akzeptanz seien die Voraussetzung für ein gutes Zusammenleben.

Weiter ging es mit dem Rosenkranzgebet nach Wiesbach und dann bergan durch den Wald. Auf freier Fläche unterhalb von Mürack war eine weitere Textstation. Hier zitierte Pfarrgemeinaderätin Maria Auer ein Gebet eines Behinderten: „Herr, ich bin querschnittgelähmt. Ich wünsche mir oft, aufzustehen aus meinem Rollstuhl auf niemanden mehr angewiesen zu seien. Es bedrückt mich jedes Mal, einem andern danken zu müssen, wenn ich ein Stück weitergekommen bin. Es fällt mir schwer, zu begreifen, dass das so willst und, dass es gut sein könnte, andere zur Hilfe herauszufordern. Ich bitte dich darum (Gott), dass ich statt Mitleid und Bedauern mehr Verständnis und Achtung erlebe, dass andere mich nicht als Opfer sehen, sondern als Mensch ernstnehmen.“  

Auf dem Holzplatz Nähe des Simonhäusl wurde ein Halt eingelegt und man wartete auf Pilger aus Ainring und Thundorf, aber aufgrund des leichten Regens und etwas Wind sowie Kälte, kamen keine weiteren Pilger dazu. Der Weg führte weiter nach Reit und im Wald knapp einem Kilometer von der Kirche entfernt, war die letzte Station, die Pfarrer Wernher Bien hielt.

Angekommen auf dem Johannishögl wärmten sich die Fußwallfahrer im Gasthaus mit Kaffee und Cappuccino auf. Um 10 Uhr zelebrierte der Seelsorger den Pilgergottesdienst im altehrwürdigen Gotteshaus. Dabei auch etliche Gläubige die mit dem Auto auf den Johannishögl gefahren waren. Im Anschluss kehrte die Gruppe zum Mittagessen in das Bergwirtshaus ein.

Andreas Pils

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