Der Osterglaube als Fundament für das Leben
Gläubige feiern die Auferstehung – Osterhochamt in St. Severin
Die Feierlichkeiten der Osternacht begannen früh morgens um 5 Uhr am Osterfeuer an der Südseite vor der Marienkirche und mit dem Einzug in das dunkele Kirchenschiff. Die am Gang in der Marienkirche stehenden Gläubigen erhielten von den Ministranten das Licht der Osterkerze und diese reichten es in den Bankreihen weiter. Mit Lesungen und Taufgedächtnis wurde die Auferstehung von den Toten gefeiert. Das Osterhochamt fand um 10 Uhr in St. Severin Mitterfelden statt und bei beiden ligurischen Feiern erfolgte eine Speisensegnung. Musikalischer Höhepunkt war der zweite Osterfeiertag mit Mozart’s Orgelsolomesse in C sowie das „Halleluja“ von Georg Friedrich Händel in der Marienkirche (Bericht folgt noch).
Die Auferstehungsfeier am frühen Ostermorgen ist der Höhepunkt der Osterliturgie. Sie stellt den Ursprung des christlichen Glaubens dar, die Botschaft von der Auferstehung Jesu. Den festlichsten und wichtigsten Gottesdienst der Christenheit, zelebrierte Pfarrer Wernher Bien in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Um 4.45 Uhr gingen zwei Ministranten mit der Ratsche um das Gotteshaus und luden damit zur Osternacht ein. Kurz vor 5 Uhr trugen andere Ministranten ebenfalls die Ratsche um die Marienkirche. Vor dem lodernden Osterfeuer, welches Mesner Reinhard Seidl entfacht hatte, versammelte sich der ligurische Dienst. Nach der Segnung des Feuers und Entzündung der neuen, farbenprächtigen Osterkerze folgte die Prozession zum Turmportal.
„Lumen Christi“ (Christus das Licht) rief der Priester dreimal und die Gläubigen antworteten mit „Deo gratias“ (Dank sei Gott). Feierlich verdrängte das Kerzenlicht, Flamme auf Flamme, die Dunkelheit. Nachdem der Geistliche die brennende Osterkerze auf einem hohen Ständer beim Sebastiani- Seitenaltar gestellt hatte, sang er sehr festlich und auswendig das Exsultet. Es handelte sich dabei um den großen Lobgesang auf die Osterkerze und den auferstandenen Christus.
Wortgottesdienst in der Osternacht
Es folgten Lesungen aus dem Alten Testament, um den Blick auf die großen Ereignisse zu lenken, die auf das Auftreten und Wirken und Jesu hinführten. Dazu gehörte die Lesung aus dem Buch Genesis mit der Schöpfung der Welt. Dazwischen sangen Carsten Schwantes und das Volk „Sende aus deinen Geist.“ Nach Gebet des Priesters las Barbara Ullrich weiter aus dem Buch Exodus, die von der Durchquerung des Roten Meers bei der Flucht der Israeliten vor den Ägyptern handelte. Weitere Lesungen durch die Lektoren Andreas Pils und Resi Heudecker, jeweils mit Antwortpsalm folgten, dazwischen zündete Mesner Reinhard Seidl die Altarkerzen an.
Hernach stimmte Pfarrer Wernher Bien das „Gloria“ an und mit festlichem Klang kehrten die Glocken „aus Rom zurück.“ Nach dem lautstarken Orgelspiel durch Kristian Aleksic sang die Gemeinde „Allein Gott in der Höh.“
Die Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom trug Lektorin Maria Auer im inzwischen von elektrischen Licht beleuchteten Sakralraum vor und darin war die Rede, dass Christus ist ein für alle Mal gestorben und von den Toten auferstanden ist. Sehr feierlich sang Pfarrer Bien das Lukas-Evangelium und hatte die Botschaft der Engel im leeren Grab zum Inhalt.
Für das Osterfest hat der Seelsorger ein 13-strophiges Gedicht verfasst, welches er anstatt einer Predigt vortrug. Unter anderen lauteten Strophen: „Der Mensch will stets mehr konsumieren, vermüllt und überhitzt die Erd, breitet sich aus und wir verlieren durch Artensterben großen Wert“ und in einer weiteren Strophe hieß es: „Er hat sich Gott ganz hingegeben bis in die Todesnacht hinein und so ward er erweckt zum Leben, durfte seiner Größe Zeuge sein.“ Carsten Schwantes sang danach die Allerheiligenlitanei mit Bitten.
Anschließend wurde Taufwasser geweiht, indem der Priester die Osterkerze in das Wasser hinabsenkte. Hernach erneuerte die Gemeinde ihr Taufversprechen. Pfarrer Bien schritt den Gang entlang und besprengte die Gläubigen in den Bankreihen mit Weihwasser. Nach dem Taufbund-Lied sprach Lektor Andreas Pils die Fürbitten. Die Gemeinde sang gemeinsam das Vaterunser.
Das Schlusslied der rund zweistündigen Auferstehungsfeier war „Der Heiland erstand.“ Traditionell segnete der Geistliche die in Körbchen mitgebrachten Osterspeisen.
Vor dem österlichen Segen las Pfarrer Wernher Bien den obligatorischen Osterwitz vor und verabschiedete die Teilnehmer am Osternachtsgottesdienst persönlich am Ausgang und wünschte frohe Ostern.
Osterhochamt in St. Severin
Pallottinerpater und Vizerektor Willy Sytko vom Salzburger Mönchsberg war der Zelebrant beim Osterhochhamt im Pfarrzentrum St. Severin in Mitterfelden. Dieser sagte, oft stand Pater Schwarzfischer hier, aber aufgrund seines Alters nicht mehr möglich. Sytko bestellte von seinem Mitbruder herzliche Grüße und frohe Ostern.
Der Geistliche betonte: "Ostern ist das größte Fest der Christenheit. Wir feiern den Gottesdienst, weil wir an Gott glauben.“ Nach dem Schuldbekenntnis, den Kyrierufen und einem Lied las Lektorin Christel Pyka aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Kolossä. Gegen Ende der liturgischen Osterfeier nahm der Pater die herkömmliche Speisensegnung vor, welche ihren tiefen Sinn darin hat, die Tischgemeinschaft mit dem Auferstandenen daheim im kleinen Kreis zu feiern.
Im Foyer stand auf einem Hocker in einer Laterne das morgendliche Osterlicht aus Feldkirchen und die Gläubigen konnten ihre eigenen Kerzen mit einem Docht anzünden und die Flamme mit nach Hause nehmen.
Über die musikalische Aufführung am Ostermontag der Missa in C „Orgelsolomesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart und dem Händel „Halleluja“ für Soli, Chor und Orchester sowie „Jauchzet dem Herren“ von Felix Mendelssohn Bartholdy mit dem Kirchenchor Feldkirchen-Mitterfelden unter der Leitung von Ralf Halk folgt ein Bericht an anderer Stelle auf der Webseite.
Andreas Pils