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Sternsinger in der Marienkirche ausgesandt

50 Mädchen und Buben unterwegs zu Häusern und Wohnungen

Über die stolze Zahl von 50 „Majestäten“ konnte sich am Herz-Jesu-Freitag Pfarrer Wernher Bien in der Pfarr- und Wallfahrtskirche „Mariä Himmelfahrt“ freuen. In einer Aussendungsfeier, wo auch die erwachsenen Begleiter (Kamele) der „Weisen aus dem Morgenland“ zugegen waren, wurde ein Filmausschnitt des Sternsingerfilms von Reporters Willi Weitzel über das Beispielland Libanon gezeigt. Bei dem Wortgottesdienst segnete der Seelsorger die Utensilien die für den Segensgang zu den Wohnungen und Häusern benötigt werden. welche gemeinsam das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) verantworten. Zu Beginn der Aussendungsfeier betonte Pfarrer Wernher Bien, man wolle Gottes Segen erbitten, für das was man heute tue. „Die Heil’gen drei König“ sang danach die zahlreich versammelte Christenschar aus dem Gotteslob.

Unterwegs für die Sternsinger: Willi im Libanon

Danach zeigte der Geistliche von dem bekannten Fernsehreporter Willi Weitzel einen Filmausschnitt von dessen Reise in den Libanon. Das Land liegt am Mittelmeer und hat eine Grenze zu Israel und Syrien, wo sich Menschen gegenseitig bekämpft haben, Christen und Muslime.

Das Mädchen Rabella zeigte ihm die Hauptstadt Beirut. Die Schülerin geht regelmäßig in ein Sternsinger-Projekt, wo Kinder friedlich miteinander spielen und lernen. Es ist ein sehr wichtiges Projekt, weil hier Menschen nachbarschaftlich zusammenleben. Dass 1975 bis 1990 im Libanon Bürgerkrieg herrschte, davon zeugen die Löcher von Gewehrkugeln in den Hausfassaden. Auch Spuren des explodierenden Granaten sind zu sehen. Damals kämpften verschiedene politische Gruppen gegeneinander, aber auch Christen und Muslime waren darin verwickelt und es gab rund 90.000 Tote. Beim Rundgang der Beiden kamen sie an einer Moschee vorbei, wo der Muezzin zum Gebet rief. In einer Schule erzählte die junge Lehrerin Hiba ein Projekt, in dem unterschiedliche Religionen oft große Gemeinsamkeiten haben.

Eine Caritas-Nachmittagsbetreuung besuchte Weitzel. Dort sind die Teilnehmer bunt gemischt: Libanesen, Syrer, Iraker, Christen und Muslime. Alle lernen und spielen hier gemeinsam und sie lernen sich dabei gegenseitig kennen und können Freunde werden. „Krieg und Frieden fangen im Kleinen an, in der Nachbarschaft, in der Familie, in der Schule und bei der Arbeit“, war von Willi Weitzel zu hören. Wo Menschen zusammenkommen, brauche es Rücksicht und auch manchmal Geduld, damit das Miteinander friedlich bleibe. Die Grenze zu Syrien liegt 50 Kilometer entfernt von Beirut. Aufgrund der Bürgerkriege seit dem Jahr 2011 mit vielen Toten und Verletzten flüchteten tausende von Menschen in den Libanon. Besonders in Grenznähe gibt es viele Flüchtlingslager. Die Sternsinger-Aktion unterstützt beispielsweise eine Flüchtlingslagerschule. In dem Land im Nahen Osten ist jeder Vierte ein Flüchtling.

Nach dem Film meinte Pfarrer Bien, wenn man die Aufnahme der Flüchtlinge im Libanon mit der Bevölkerung der Einheimischen vergleiche, dann gebe es in Deutschland 20 Millionen Flüchtlinge. Er stellte heraus, wenn es keine Schulbildung gäbe, dann seien die Zukunftsaussichten schlecht. Er stellte den Sternsinger einige Fragen zum Film und erhielt dazu auch die richtigen Antworten. Alle sangen hernach das bekannte Lied „Stern über Bethlehem“. Aus den Bankreihen heraus sprachen dann abwechselnd mehrere Sternsinger die Fürbitten. Zum gesungenen Vaterunser reichten sich Alt und Jung die Hände. Im Gang waren die Utensilien der „Heiligen Drei Könige“ plaziert. Zunächst sprach Pfarrer Bien die Segensworte für das Wasser und gab danach Salz hinzu. Weiter segnete er Weihrauch, Kohle und Kreide. Das Schlusslied war dann „O du fröhliche“.

Die Projektpartner der Sternsinger arbeiten mit einheimischen Kindern und mit Kindern aus Flüchtlingsfamilien zusammen. Ein wichtiges Ziel ist es, Frieden und Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion im Libanon zu fördern. Mit Hilfe der Sternsinger hat die Adyan-Stiftung ein Bildungsprogramm für Schulen erarbeitet, das Kindern und Lehrern die gemeinsamen Werte der Weltreligionen sowie Wissen über die eigene Religion und Geschichte vermittelt.

Unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein. Frieden! Im Libanon und weltweit“ machten sich die 50 Kinder in ihren schönen vielfarbigen Gewändern und goldenen Kronen, ausgestattet mit den Utensilien zur Segensbringung und mit einer Sammelbüchse zu den Häusern und Wohnungen auf. Sie brachten Weihrauch mit, sagten Verse auf und sangen Lieder. Schließlich bekamen die Bewohner den Segensspruch „20*C+M+B+20“ an die Haustür geschrieben oder alternativ einen Aufkleber angebracht.

Bilder / Impressionen:

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Gruppenaufnahme-im-Altarraum-der-Marienkirche
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Segnung-von-Wasser--Salz-Weihrauch--Kreide-und-Kohle-durch-Pfr
Sternsinger-auf-dem-Segensgang-in-Feldkirchen
Sternsingergruppe-unterwegs-in-Feldkirchen

Andreas Pils

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