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Nach Kriegen gibt es nur Verlierer

Erinnerung an die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege

In eindrucksvoller Weise beging die Pfarrei „St. Laurentius“ Ainring den diesjährigen Volkstrauertag. Einem feierlichen Gottesdienst folgte ein Totengedenken am Kriegerdenkmal, musikalisch begleitet von der Musikkapelle Ainring und Kranzniederlegungen vom örtlichen Krieger- und Reservistenverein, vom VdK-Ortsverband und der Bundeswehr. Die Zeremonie leitete Pfarrer Wernher Bien. Am Ende der Eucharistiefeier sprach Pfarrgemeinderatsvorsitzender Franz Schweiger und stellte die Kandidaten für die Kirchenverwaltungswahl vor und gab Hinweise zum Pfarradvent.

Am Haus der Kultur formierte sich der Kirchenzug. Angeführt von der Musikkapelle Ainring mit Stabführer Corbinian Aigner gefolgt vom Krieger- und Reservistenverein Ainring sowie den Fahnenabordnungen vom Trachtenverein „Edelweiß“ Hammerau-Ainring und der SG Ulrichshögl erfolgte der Marsch zur Laurentiuskirche. Die Musikkapelle Ainring unter Leitung von Dr. Thomas Rettelbach eröffnete den Gottesdienst mit „Wohin soll ich mich wenden“. Im weiteren Verlauf spielten die Musiker wunderschön Lieder überwiegend aus der Deutschen Messe von Franz Schubert.

Im Anschluss an die Eucharistiefeier versammelten sich die Gläubigen, der Krieger- und Reservistenverein sowie die Vereinsfahnenabordnungen im Friedhof und am Kriegerdenkmal. Zu Beginn intonierten die Musiker aus dem Großen Zapfenstreich das Stück Ich bete an die Macht der Liebe.“ Mit Weihwasser besprengte Pfarrer Wernher Bien das Kriegerdenkmal und sang anschließend einen Psalm und die Christenschar gab den Antwortgesang mit „Der Herr ist mein Hirt, er führt mich an Wasser des Lebens.“ Gemeinsam wurde das Vaterunser gebetet. Anschließend las 2. Bürgermeisterin Rosemarie Bernauer einen von 1. Bürgermeister Martin Öttl verfassten Text, wo die Landung der Alliierten in der Normandie und der Warschauer Aufstand vor 80 Jahren thematisiert wurde. Die Befreiung erforderte einen hohen Preis mit vielen Verlusten auf beiden Seiten. „Die Widerstandskämpfer kämpften für die Befreiung Warschaus, die Unabhängigkeit Polens und für die Freiheit ihres Volkes von Unterdrückung und Tyrannei.  Der Aufstand wurde mit brutaler Gewalt niedergeschlagen mit 150.000 polnischen Zivilisten und rund 16.000 bis 20.000 Mitgliedern der polnischen Heimatarmee.“

Auch heutzutage gebe es menschliche Tragödien, gerade die Region um Israel sei ein einziges Pulverfass. „Jeden Tag sterben Menschen oder werden vertreiben, leiden an Hunger und es fehlt sauberes Trinkwasser oder die medizinische Versorgung.“ Die angesprochene Landung der Alliierten und der Warschauer Aufstand erinnere daran, dass Frieden und Freiheit kein Selbstverständlich sei, sondern ständigen Einsatz erfordern. „Sie ermutigen uns, das Wissen über die Vergangenheit lebendig zu halten, damit wir eigentlich die Fehler unserer Vorfahren nicht wiederholen. Leider wird das von einigen Machthabern und Präsidenten in der Welt anders gesehen.“ Nach der Kranzniederlegung im Namen der Gemeinde Ainring fügte Bernauer noch ein persönliches Dankeschön und mahnende Wort an.

In wenigen Worten wandte sich Hans Vocklinger, Vorstand es KRV Ainring an die Gläubigen und legte zusammen mit Schriftführer Oskar Weber im Gedenken an die gefallenen und vermissten Kameraden beider Weltkriege sowie die im Auslandseinsatz ihr Leben lassen mussten, einen Kranz nieder. Auch VdK-Ortsverbandsvorsitzender Ludwig Wetzelsberger gedacht an die Opfer beider Weltkriege und besonders der Mitglieder, die verstorben sind. Paten-Kompaniechef Major Tom Poßegger: „Im Gedenken an die gefallenen und vermissten Kameraden legt die Gebirgsversorgungskompanie 23 im Namen der Bundeswehr heute diesen Kranz nieder, mögen sie unvergessen bleiben“. Zusammen mit Spieß Oberstabsfeldwebel Christian Czeczior legten sie am Ehrenmal einen Kranz nieder und machten danach einen militärischen Gruß. Bei der Melodie „Ich hatt‘ einen Kameraden“ senkten die Fahnen der Abordnungen und Kanonier Anton Edfelder gab drei Salutschüsse ab. Nach der Erinnerungszeremonie ging es mit Marschmusik der Vereinsmitglieder und Fahnenabordnungen der Weg zurück zum Ausganspunkt. Auch in diesem Jahr wurde die Erinnerungskultur in Ainring hochgehalten.

Andreas Pils

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