„Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist“
Msgr. Domkapitular Wolfgang Huber Firmspender für 34 Jugendliche
Feldkirchen. Msgr. Domkapitular Wolfgang Huber kam aus München wegen eines Staus auf der Autobahn etwas verspätet. In dem vollen Kirchenschiff der Marienkirche spendete er 34 jungen Christen aus der Pfarrei „Mariä Himmelfahrt“ das Heilige Sakrament der Firmung. Die Musikalische Umrahmung lieferte das Chor ZammKlang mit seinen beiden Leitern . Martin Reiter und Ute Schidlowski.
Was geschah in der Firmvorbereitung?
Es wurden vier Firmgruppen gebildet. Ein Alphakurs mit verschiedenen Referenten mit Themen wie zum Beispiel „Wie führt uns Gott“ und „Warum und wie bete ich“ angeboten. Bei diesen Treffen an sechs Abenden gab es auch ein Essen für die Firmbewerber. Schließlich unternahmen die Firmlinge eine Bahnfahrt nach Salzburg und besuchten die „Bibelwelt“.
Zum Einzug des Altardienstes durch das Turmportal war in wundervoller Interpretation das Lied „You raise me up“ von Chor ZammKlang, zu hören, der dabei am Piano von Martin Reiter begleitet wurde. Pfarrer Wernher Bien dankte eingangs Domkapitular Wolfang Huber der extra aus München angereist war. Der Geistliche sprach von einer schönen Zeit der Firmvorbereitung und sagte: „Ihr habt’s gut mitgemacht, ihr seit’s gut vorbereitete zum Empfang!“ Hernach wandte sich Monsignore Huber an Eltern, Paten, Firmlinge und alle Schwestern und Brüder und dankte für die freundliche Begrüßung. „Ich freue mich liebe Firmlinge, ich kann nur sagen, dass ich gern gekommen bin, um im Auftrag unseres Erzbischofs Reinhard Kardinal Marx das Sakrament der Firmung heute zu spenden.“ Als Missio-Präsident komme er viel in Afrika, Asien und Ozeanien herum und begegne dort immer wieder jungen Menschen, welche das Leben gestalten wollen und ihre Zukunft in die Hand nehmen und aus dem Geist heraus leben. Nicht nur in diesen Kontinenten, sondern auch im Rupertigau gebe es junge Menschen, die sich auf den Weg machen und die Zukunft gestalten, wo der Geist Gottes sie dabei begleitetet.
Nach den Kyrie-Rufen des Zelebranten präsentierte sich der Chor bei „Glory to God“ als vollkommener Klangkörper. Die Lesung trug Firmbewerberin Isabell Soraruf vor und Pfarrer Wernher Bien war der Evangeliumsverkünder.
Predigt
Die Ansprache hielt anschließend Msgr. Huber. Er war kurz zuvor als Missio-Präsident im Norden Kenias und in der Hauptstadt Nairobi, wo in Kibera, Missio im größten Slum Afrikas, ein Projekt habe. Dort bekommen jungen Leute Schüler und Schülerinnen eine Ausbildung. Begebenheiten über da Leben am Campus schilderte der Seelsorger. Am Ende des Tages kam der Schüler John auf Huber zu wollte ihm zeigen, wo er daheim ist. Durch Schlamm, durch die Gasserl, der verschiedensten Behausungen gekommen zeigte der Junge, wo er daheim ist. Ein „Verschlag“, ein bisschen Wellblech, ein paar Latten außen rum ist. Drinnen eine ganz dünne Matratze, eine Kiste, die als Tisch diente und ein Hocker. Der Schüler freute sich, als er sein Zuhause zeigen konnte. „Dann hat er mich auf etwas ganz wichtiges aufmerksam gemacht. An einem Lattl hing ein einfaches Kreuz. John sagte: „Dieses Kreuz erinnert mich immer daran, dass Gott mich nicht vergessen hat, dass er mich begleitet, und dass er mich gut in die Zukunft führt“. Zu den Gläubigen meinte der Firmspender, die Situation sei ganz weit weg von der Lebenswirklichkeit von den Zuhörern,. „Ich denke, gerade das Ende dieser Begegnung das ich dort im Slum von Kibera mit John erlebt habe, spielt durchaus in unsere Feier heute hier hinein, die Feier eurer Firmung. Jeder dürfe sich bewusst und dankbar dafür sein, dass man hier leben darf. „Gott hat euch nicht nur vergessen, sondern dass er euch auch begleitet, dass er euch heute dieser Feier der Firmung begegnet.“ Gott habe kein gesteigertes Interesse an irgendwelchen Bildern, sonders an der Persönlichkeit eines jeden. Der Geist Gottes werde zugesprochen, weil die Firmlinge darum bitten, das Leben tatsächlich an Jesus Christus auszurichten, dies sei der Kern des Geschehen bei der Feier. Diese Begegnung heute mit Gott in der Aussendung seines Geistes, diese Stärkung, diese erneute Zusage feiern wir mit einem ganz feierlichen Akt.“ Am Schluss seiner ausführlichen Ansprache wünschte er durch die Ausgießung des Heiligen Geistes eine gefestigte, reale Freundschaft mit Jesus Christus, die zu einem Handel und gemeinsamen Gestalten des eigenen Lebens führe.
Nach dem Glaubensbekenntnis nahm der Msgr. Wolfgang Huber den Firmbewerbern das Taufbekenntnis ab, sagten „Ich widersage“ sowie „Ich glaube.“ Alle Gläubigen knieten sich zusammen mit dem Altardienst nieder, im Stehen breitete der Zelebrant seine Arme aus und betete um die Herabkunft des Heiligen Geistes und die Vermittlung der Gaben des Heiligen Geistes.
Feierlicher Höhepunkt
Anschließend riefen die jeweiligen Firmgruppenleiter die Namen der Firmlinge auf, die dann einzeln mit ihrem Paten vor den Geistlichen und der assistierenden Gemeindereferentin Birgit Weber traten. Huber legte die rechte Hand auf den Kopf, zeichnete mit geweihtem Chrisam-Öl ein Kreuz auf die Stirn und sprach die Worte „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“. Während der Spendung des Sakraments legte der Firmpate als Zeichen seine Unterstützung seine rechte Hand auf die Schulter seines Schützlings. Kurze Worte mit dem Firmling und den Paten folgten.
Mehrere Neugefirmte sprachen im Anschluss daran die Fürbitten. Facettenreich trug das Gesangsensemble hernach das Spiritual „Let us break bread together“ vor. Das Vaterunser wurde gesungen.
Nach der Kommunionausteilung dankte Pfarrer Wernher Bien Msgr. Domkapitular Wolfgang Huber für dessen Kommen, die Predigt und die Spendung des Firmsakramentes. Ein herzliche Vergelt’s Gott richtete er an den Chor ZammKlang und die Firmhelfer. Alle bekamen einen dankbaren Applaus. Ein paar aufmunterte Worte sprach der Zelebrant zu den Firmlingen und erteilet anschließend den priesterlichen Segen. Zum Auszug erklang zu Ehren Gottes schwungvoll vom Chor das Gospel "Praise his holy Name".
Mit dem Altardienst voran begaben sich alle Beteiligten in einem Zug zur Grundschule. Dort wurde das Gruppenfoto gemacht und der Pfarrgemeinderat hatte einen Stehempfang vorbereitet. So mancher Firmling ließ en mit seinem Paten und dem Firmspender fotografieren. Als Geschenk der Pfarrei erhielt jeder Firmling eine Bibel.
Andreas Pils