Christus in der Mitte der Gläubigen
Das große Fest des Eucharistischen Herrn am Vorabend gefeiert
Aufgrund des Alterungsprozesses der Aushilfspriester gab es im Pfarrverband Ainring Änderungen des Ablaufs für das "Hochfest des Leibes und Blutes Jesu Christi“ damit Pfarrverbandsleiter Pfarrer Wernher Bien in allen drei Pfarreien selbst die Festgottesdienste zelebrieren konnte. Premiere war es für die Pfarrei Mariä Himmelfahrt, da erstmals die Eucharistefeier am Vorabend des Feiertags Fronleichnam mit anschließender Prozession in Feldkirchen durch das Dorf stattfand. An vier Andachtsstationen erteilte der Seelsorger mit dem Allerheiligsten in der Monstranz den Eucharistischen Segen.
Das Fest zu Ehren des Altarsakramentes nahm seinen Anfang in Lüttich, dort soll die Augustinernonne Juliana durch ihre Visionen angeregt und vielleicht sogar begründet haben. Papst Urban IV., der einst Lütticher Erzdiakon war, erhob das Fronleichnamsfest in den Rang eines Hochfestes. Eine erste Fronleichnamsprozession ist 1318 in München dokumentarisch belegt. Der Name Fronleichnam stammt von „fron“, „Herr“, und „lichnam“, „Leib“ und weist also auf die Elemente der Eucharistie hin.
Die Apsis war mit Birken und von der Decke her schön mit weißgelben Kirchenbändern geschmückt. Dort hatten vor Beginn der liturgischen Stunde die Fahnenabordnungen des Krieger- und Reservistenverein Hammerau-Feldkirchen, der Pfadfinder vom Stamm Christopherus Mitterfelden und des Trachtenvereins Schneebergler Feldkirchen Aufstellung genommen.
Gastorganistin Gabriele Nitzinger aus Anger ließ das Instrument beim Einzug des Altardienstes feierlich erschallen. „Nun jauchzt dem Herren, alle Welt“ war hernach das Eröffnungslied der Gemeinde. In seinen einführenden Worte sagte Pfarrer Wernher Bien, man probiere das Fronleichnamsfest diesmal am Vorabend, da im Pfarrverband drei Prozessionen vorgesehen seien. Er freute sich besonders über die Anwesenheit der Erstkommunikanten und der Trachtler „Wir sind bereit unseren Herren zu verehren!“ Nach dem Lied „Allein Gott in der Höh“ las Spenzerfrau Regina Galler aus dem 1. Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde in Korinth, welcher von der rechten Feier des Herrenmahls handelte.
Als Zwischengesang war von der Christenschar „Also sprach beim Abendmahle Jesus“ zu vernehmen. Der Seelsorger verkündete anschließend das Lukas-Evangelium, in dem von der Rückkehr der Jünger und die Speisung der Fünftausend die Rede war und zunächst nur zwei Brote und fünf Fisch vorhanden waren. Pfarrer Bien betonte, man werde heute das Brot in der Monstranz tragen. Als ein wichtiges Zeichen des Glaubens bezeichnete er das Kreuz. „Das Brot ist ein sehr passendes Zeichen für Jesus, Brot das nur rum steht macht keinen Sinn, es ist für alle da. Jesus habe sein Heilsprogramm durchgezogen war ganz und gar für andere da. Brot für ihn ein Grundnahrungsmittel. Schließlich las der Geistliche unter dem Titel „Ein Mensch sieht Brot“ von Lothar Zenetti vor. Seine Ansprache schloss der Priester mit den Worten: „Geben ist seliger als nehmen.“ Den Fürbitten, Glaubensbekenntnis, Wandlung und Vaterunser folgte der Empfang der heiligen Kommunion. Nach dem priesterlichen Segen sang die Gemeinde als Schlusslied „Freu dich, du Himmelskönigin“.
Prozession
Gegen 19.45 Uhr formierte sich in der Gumpinger Straße bei wolkenverhangenen Himmel, aber trockenen Wetter, der Zug. Angeführt von der Prozessionsfahne, die Trachtler Andreas Galler trug. Dahinter in schmucker Kleidung der Trachtenverein „D’ Schneebergler“ mit Fahnenabordnung, Nachwuchs, Spenzerfrauen und Männer. Es folgte der Krieger- und Reservistenverein Hammerau-Feldkirchen mit Fahne und Mitgliedern, die Pfadfinder Mitterfelden vom „Stamm Christopherus“. Die Trachtenkapelle Feldkirchen spielte Märsche und dahinter der Altardienst und unter dem Schutz des Baldachins trug Pfarrer Wernher Bien die Monstranz mit dem Allerheiligsten, zur Verehrung und Anbetung. Es ist darin eine konsekrierte Hostie als Sinnbild der leiblichen Gegenwart Christi in der Gemeinschaft der Gläubigen. Weiter gingen die Legio Mariens mit Banner und zum Schluss Familien und Kinder.
Als Erstes erreichte der Zug den Altar an der Linde, den Gisi Lämmlein zusammen Lisa Hammerer aufgebaut und schön geschmückt hatten. Zunächst sangen die Christen zwei Strophen von „Lobe den Herren“ instrumental begleitet von der Trachtenkapelle unter Leitung von Wolfgang Öllerer. Das Matthäus-Evangelium, den Lobpreis und die Fürbitten sprach Pfarrer Bien. Danach erteilte er den Sakramentlichen Segen, wob hier Schüsse der Böllerschützen Feldkirchen zu hören waren. Weiter gings es über die Lattenbergstraße, wobei Carsten Schwantes eine Litanei sang und die Teilnehmer den Antwortgesang gaben. Angekommen beim Altar beim Rachbauern unter dem Nussbaum, den Maria Müller altersbedingt nach 52 Jahren nicht mehr hergerichtet hatte. In anderer Weise waren heuer Theresia Füller und Regina Galler dafür zuständig. Damit die gesprochenen und gesungenen Worte auch für alle Teilnehmer hörbar waren, führte Werner Danzer einen Lautsprecher mit. Die Trachtenkapelle spielte die Liedbegleitung und die Christen hörten hernach das Markusevangelium. Auch hier wurde der Sakramentale Segen von Böllern aus der Ferne begleitet.
Beim Weitergang zu dritten Segenstation beteten die Gläubigen den Rosenkranz „Der uns die Früchte der Erde geben und erhalten möge“ und kleine Trachtendirndl streuten aus ihren Körben bunte Blütenblätter. Nach dem Lied „Erde singe, dass es klinge“, verkündete der Geistliche die Frohbotschaft nach Lukas, sprach den Lobpreis und Fürbitten und abermals erteilte er den Eucharistischen Segen. Unterwegs sah man bei Rosenkranzgebet mit roten Tüchern geschmückte Häuser.
Der vierte Altar war an der Friedhofsmauer neben dem Brunnen von Mesner Reinhard Seidl und Gisi Lämmlein aufgebaut. „Nun danket alle Gott“ wurde hier gesungen. Die Gläubigen hörten das Johannes-Evangelium. Pfarrer Bien gab den Sakramentalen Segen und sagte den vielen die zum Gelingen namentlich ein Vergelt‘s Gott. Schließlich galt der Dank allen, die mitgeholfen hatten, damit es wieder so eine schöne Prozession werden konnte. Etliche Gruppen hob der Seelsorger dabei für verschiedenen Dienste heraus. Schließlich informierte er, dass alle Teilnehmer vom Trachtenverein in deren Hütte zur Brotzeit eingeladen seien. Den Abschluss bildete das Danklied „Großer Gott wir loben dich“.
Andreas Pils