Jazz-Klänge bei Pfingstmesse
Besondere musikalische Gestaltung in der Marienkirche
An Pfingsten feiert die Kirche weltweit die Sendung des Heiligen Geistes. Der Festgottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Feldkirchen wurde musikalisch mitgestaltet vom Kirchenchor Feldkirchen-Mitterfelden mit den verschiedenen Stimmen, einer rhythmischen Vielfalt mitsamt den Jazzharmonien und der Begleitung durch drei Instrumentalisten. Die Gesamtleitung oblag Ralf Halk. Am Ende der Eucharistiefeier gab es reichlich Beifall für die Aufführenden.
„Komm, Heiliger Geist, der Leben schafft“ war das Eröffnungsleid der Gemeinde. Pfarrer Wernher Bien wies auf das Pfingstfest hin, dass man feiere, in dem der Heilige Geist mit Sturm und Feuerzunge, mit Begeisterung , Mut und Tapferkeit komme. Der Brite Bob Chilcott, Jahrgang 1955, schrieb „A little Jazz Mass“. Als Jugendlicher und Student sang er im Chor des Kings Colleges in Cambridge und war später zwölf Jahre lang Mitglied der weltbekannten Kings Singers.
Das gesungene Kyrie war rhythmisch orientiert, wobei der Groove im Vordergrund stand. Die instrumentale Begleitung gaben Kristian Aleksic (E-Piano), Manfred Perchermaier (Kontrabass) und Wolfgang Öllerer (Schlagzeug). Lektor Karl Bayer las aus der Apostelgeschichte über das Pfingstereignis, bei die Menschen begannen in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. Im Lied „So liebt Gott die Welt“ ließ der Chor eine völlig andere Klangwelt entstehen, zu der die choreigene Sopranistin Regina Winkler, die Solopartie übernahm und eine glänzende Oberstimme sang.
Das von Pfarrer Bien gesungene Johannes-Evangelium wurde mit Halleluja-Gesang eingeleitet. In der Frohbotschaft war die Rede vom Ostergruß den Jesus zu seinen Jüngern mit Friede sei mit euch, sprach. Der Seelsorger wählte in seiner Ansprache einleitende Worte für Pfingsten und trug danach auswendig sein selbstverfasstes fünfstrophiges Gedicht unter dem Titel „Möge der Geist mit dir sein“ vor. So lautete die letzte Strophe: „Menschen aus ganz fernen Landen haben sich plötzlich verstanden: Das gab der Geist ihnen ein. Mög’st du den andern verstehen, die Lage aus seiner Sicht sehen: Möge der Geist mit dir sein. Frohe Pfingsten!“
Im weiteren Verlauf des Festgottesdienstes folgten Messteile von englischen zeitgenössischen Komponisten Colin Mawby. Das Ensemble beeindruckte beim „Sanctus“ mit klaren Stimmen und insgesamt mit angemessener Klangfülle. Weich und lyrisch war der Ausdruck beim „Benedictus“. Die Gemeinde sang das Vaterunser und anschließend interpretierte der Chor bezaubernd schlicht und empfindsam das „Agnus Dei“ in all seiner Klangpracht.
Vor dem Segen bedanktes siech Pfarrer Wernher Bien beim Kirchenchor und den Musikern für ihr gelungenes Werk. Das Schlusslied der Gemeinde war „Der Geist des Herrn erfüllt das All mit Sturm und Feuersgluten“. Zum Auszug hörten die Gläubigen ein flottes Instrumentalstück der drei Musiker, was in einem begeisterten Beifall für alle Ausführenden mündete.
Andreas Pils