Musik am Ostermontag im Pfarrzentrum
Kirchenchor singt Messe von Gounod und Osterhymnus von Rheinberger
Am Ostermontag umrahmte der Kirchenchor Feldkirchen-Mitterfelden unter der Leitung von Ralf Halk den Gottesdienst musikalisch im Pfarrzentrum St. Severin. Zusammen mit der Gemeinde wurde „Das ist der Tag, den Gott gemacht“ aus dem Gotteslob gesungen, zuerst einstimmig, dann in zwei variierten Chorsätzen, wobei die Melodie in der zweiten Strophe beim Sopran lag und in der dritten Strophe beim Bass mit den teils imitierend-versetzten, teils kontrapunktischen Frauenstimmen darüber. Die Freude über die Auferstehung und das neue Leben gipfelte in einem Lobgesang und der Aufforderung, dem Herrn das neue Lied zu singen - „denn Wunder hat der Herr getan“.
Die Messteile des Kyrie, Gloria, Sanctus, Benedictus und Angus Dei entstammten der "Messe brève" Nr. 7 in C mit dem Beinamen „aux chapelles“ von Charles Gounod. Organist Kristian Aleksic begleitete den Chor auf der Oberlinger Jubiläumsorgel und bot ein sicheres Fundament für die Singstimmen, die die feinen Unterschiede zwischen den Forte- und Pianostellen delikat erklingen ließen. Das Besondere an dieser Messe ist, dass die Solisten im Tenor (Hans Winkler) und Bass (Carsten Schwantes) den Gloriateil „Domino Fili unigenite“ begannen, bevor alle vier Stimmregister in das „qui tollis peccata mundi“ („der du trägst die Schuld der Welt“) einstimmten und den Lobpreis des „Quoniam tu solus sanctus“ („du allein bist der Heilige“) mit dem „Amen“ enden ließen. Anrührend und mit harmonisch wunderbar aufeinander abgestimmten Solostimmen sangen Regina Winkler, Sopran, Rosa Galler, Alt, Hans Winkler, Tenor und Carsten Schwantes, Bass das „Benedictus“ im Solistenquartett. Beginnend mit Rosa Gallers Altstimme, zu der Regina Winklers Sopran stieß, steigerte sich dieser Satz durch die Fülle der beiden solistischen Männerstimmen allmählich ins Forte und endete danach im Pianissimo. Diesem setzte der Chor mit dem Forte im Hosanna einen wirkungsvollen Gegensatz gegenüber. Solistisch - wiederum mit Tenor und Bass - wurde das Agnus Dei eingeleitet, das später der gesamte Chor aufgriff, bevor das „Dona nobis pacem“ nach mehrmaligen Wiederholungen auch im Pianissimo endete.
Einer der musikalischen Höhepunkte während des Gottesdienstes war die sechs-stimmige, doppelhörige Motette zum Ostermontag mit dem Titel „Angelus Domini“ des romantischen Komponisten Josef Gabriel Rheinberger, die nach der Lesung zu hören war. Deren Text bezieht sich auf das Evangelium nach Matthäus im 28. Kapitel, als die Frauen am Sonntag, dem 3. Tag nach dem Karfreitag, dem damaligen Rüsttag, zum Grab eilten und Jesus dort nicht fanden.
In der Motette hieß es: Angelus Domini, der Engel des Herrn, stieg vom Himmel hernieder und sagte zu den Frauen: „Wen suchet ihr? Er, der Heiland, ist auferstanden, wie er gesagt hat. Alleluja“. Das „Surrexit“ im lateinischen Text - auf deutsch: „er ist auferstanden" - wird oft im Staccato, also mit kurzen Notenwerten, gesungen, so dass sich diese Freude und Leichtigkeit gewissermaßen in das Gedächtnis „einhämmern und einprägen“ soll. Der Frauenchor und der Männerchor erzählten sich das Geschehen gegenseitig drei mal in musikalischen Variationen. Die „surrexit“-Passage leitete am Schluss dann noch einmal das strahlende Halleluja ein. Ruhestands-Pfarrer Peter Albers dankte allen Mitwirkenden, die sich über einen herzlichen Applaus der Gottesdienstbesucher freuen durften.
Text: Brigitte Janoschka
Fotos: Brigitte Janoschka und Andreas Pils