Lichtmess-Gottesdienst mit Kerzenweihe
Gläubige erhielten in der Marienkirche den Blasiussegen
Das im Volksmund bezeichnete Fest Mariä Lichtmess heißt offiziell "Darstellung des Herrn" und wird 40 Tage nach Weihnachten gefeiert. Seit der Liturgiereform im Jahr 1970 endet die Weihnachtszeit in der katholischen Kirche am Sonntag nach Heilig Dreikönig, dem 6. Januar. Beim abendlichen Gottesdienst in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Feldkrichen leuchteten die beiden Christbäume neben dem Hauptaltar und auch die Krippe in der Taufkapelle war noch aufgebaut. Die Zeremonie leitete Pfarrer Wernher Bien und es erfolgte eine Kerzenweihe und den Gläubigen wurde am Ende der Eucharistiefeier der persönliche Blasiussegen gespendet.
Bedeutung Mariä Lichtmess
Mariä Lichtmess erinnert daran, dass Jesus, wie alle jüdischen Erstgeborenen ,Gott geweiht war und nach Vorschrift des Gesetzes zum Tempel gebracht und durch ein Opfer von seinen Eltern ausgelöst werden musste. Dabei kommt es zu einer Begegnung mit zwei alten Menschen, Simeon und Hanna, die über Jesus weissagen. Das Fest feierte man in Jerusalem mindestens seit dem Anfang des 5. Jahrhundert, in Rom wurde es um 650 eingeführt. Ursprünglich ein Fest zu Ehren Christi, wurde es mit der Zeit ein Mariengedenktag: in Erinnerung an die jüdische Vorschrift, dass jeder sich reinigen musst, der mit Blut in Berührung gekommen war, also auch die Mutter, die geboren hatte. So erhielt das Fest zusätzlich den Namen Mariä Reinigung. Seit der Liturgiereform wird das Fest auch in der römischen Kirche wieder als Herrenfest mit der Bezeichnung „Darstellung des Herrn“ gefeiert. Eine Kerzenweihe ist an Mariä Lichtmess seit dem 10. Jahrhundert üblich. Dahinter steckt eine doppelte symbolische Aussage: zum einen, Jesus ist als das Licht der Welt zu erkennen; und zum anderem, selber füreinander Licht zu sein. Ende des bäuerlichen Arbeitsjahres: Gemäß dem Volksbrauchtum endete auch das bäuerliche Arbeitsjahr an Mariä Lichtmess, Knechte und Mägde wurden ausbezahlt, hatten einige Tage frei und wechselten auch oft ihre Dienstgeber.
Liturgie
Feierliches Orgelspiel von Peter Reischl begleitete den Einzug des Altardienstes und zur Eröffnung sangen die Gläubigen das Lied „Sieh, dein Licht will kommen“. In seinen einführenden Worten ging Pfarrer Wernher Bien auf den denkwürdigen Tag ein, wo Jesus von Maria und Josef im Tempel dargestellt und die den gottesfürchtigen Menschen Simeon und Hanna in Jesus ihren Herrn und Messias erkannten. „Gleich ihnen sind auch wir, vom Heiligen Geist geführt, zusammengekommen. Gemeinsam wollen wir im Haus des Herrn, der Gemeinschaft des Brotbrechens Christus finden und erkennen“, so der Geistliche.
Der Feldkirchner Mesner hatte eine große Anzahl Kartons mit unterschiedlichen Kerzen, die über das Jahren der Marienkirche, im Pfarrzentrum St. Severin und in der Filialkirche St. Erasmus gebraucht werden, im Gang zur Taufkapelle platziert und auch die Gläubigen brachten für den Hausgebrauch welche mit und legten diese auf dem Tisch daneben ab. Am Volksaltar sprach der Seelsorger das Segensgebet: „Segne die Kerzen, die wir in unseren Händen tragen und zu deinem Lob entzünden. Führe uns auf dem Weg des Glaubens und der Liebe zu jenem Licht, das nie erlöschen wird. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.“ Anschließend schritt er mit einer Ministrantin zu den Kerzen und besprengte diese mit Weihwasser. Nach dem Glorialied trug Lektorin Christel Pyka die alttestamentliche Lesung aus dem Buch Maleáchi vor. Sehr feierlich sang Pfarrer Bien das Lukas-Evangelium und danach sprach Christel Pyka die Fürbitten. „Im Frieden dein, o Herre mein“ war das Schlusslied der Gemeinde.
Ebenfalls an diesem Tag wurde des heiligen Blasius gedacht, ein Märtyrerbischof, der untrennbar mit dem Halssegen verbunden ist. Der Legende nach drohte ein Kind an einem Knochen zu ersticken und er rettete diesem das Leben. Mit zwei gekreuzten Kerzen, in Form des Andreaskreuzes in der Hand haltend sprachen Pfarrer Wernher Bien und Wortgottesfeierleiterin Christel Pyka zu jedem Einzelnen: „Auf die Fürsprache des heiligen Blasius, bewahre dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen. Es segne dich Gott und der Vater und der Sohn und der Heilige Geist“. Mit dieser Heilszusage machten sich die Gläubigen wieder auf dem Weg nach Hause.
Andreas Pils