Ein Tag des liebevollen Erinnerns
Gedenken der Toten mit Gräbersegnung
Der Feiertag Allerheiligen (lat. „Festum Omnium Sanctorum“) ist ein Hochfest im römisch-katholischen Kirchenjahr zu Ehren aller Heiligen. Festgottesdienste wurden um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Feldkirchen und um 10 Uhr im Pfarrzentrum St. Severin Mitterfelden gefeiert. Pfarrer Wernher Bien hielt um 14 Uhr in der Marienkirche eine Andacht und hernach erfolgte ein Gräberumgang mit drei Stationen. Der Tod ist im Christentum nicht das Ende, sondern die Rückkehr zu Gott.
Mit Allerheiligen und Allerseelen beginnen die kirchlichen Gedenktage im November, so auch in der Pfarrei Mariä Himmelfahrt und Anlass lieber Angehöriger und Freunde zu gedenken, die im Tod vorausgegangen sind. Nach den Festgottesdienst am Vormittag versammelten sich die Christen um 14 Uhr in der Marienkirche zur Andacht, gehalten von Pfarrer Wernher Bien. Lieder wie „Näher mein Gott zu dir“ oder „Wir sind nur Gast auf Erden“, begleitet von Hermann Hogger an der Orgel. Die Ansprache stellt der Geistliche unter das Thema „Aufgehoben“, da die Verstorbenen aufgehoben sind bei Gott. Bien unterteilte das Wort aufheben in drei Sinne. Er sprach zunächst von bewahren: „Wir Menschen sind wertvoll für Gott, er bewahrt uns. Unsere Verstorbenen sind für immer aufgehoben im Gedächtnis Gottes, in der Liebe Gottes.“
Ein anderer Gesichtspunkt von aufheben ist ungültig machen. „Was an unseren Verstorbenen unschön war, wird bei Gott aufgehoben. Es ist veraltet, es gilt nicht mehr.“ Der Seelsorger meinte, man soll über Tote nur Gutes sagen, bei Traueransprachen und möglichst auch beim Gedenken. Das Gute werde bewahrt, das Unschöne werde aufgehoben und gelte nicht mehr. Der dritte Punkt von aufheben, sei emporheben. Im Nachhinein erscheine manches an den Verstorbenen schöner, als man es damals erlebt habe. Es sei ein Gespür dessen, wie sie jetzt sind. „Aufgehoben, empor gehoben bei Gott.
Pfarrer Bien las die vollen Namen und den Wohnort der seit dem letzten Allerheilgenfest verstorbenen Gemeindemitglieder vor.
Nach der Andacht versammelten sich alle im Friedhof bei herbstlich milder und angenehmer Temperatur. Die Angehörigen hatten sich im Vorfeld wieder viel Mühe gemacht und die Gräber ihrer verstorbenen Lieben mit frischen Blumen oder Gestecken geschmückt. Grüne Zweige gelten dabei als Zeichen der Hoffnung und dabei ist es ein schöner Brauch Lichter für die Verstorbenen zu entzünden, denn Lichter sollen Zeichen sein für die Auferstehung. Ministranten mit Vortragekreuz und Weihrauchfass begleiteten Pfarrer Wernher Bien beim Umgang, als er die Gräber sowie die Gläubigen mit Weihwasser besprengte, zum Ausdruck des Auftrags aller, ein Segen zu sein. An drei Stationen, nämlich am Kriegerdenkmal, am Heimatkreuz sowie am Priestergrab an der Südseite der Marienkirche wurde gebetet und Fürbitten gesprochen.
Andreas Pils
Fotos Réka Schausberger