Erntedankgottesdienst in Feldkirchen
Fest des Dankes und des Teilens mit Pfr. i. R. Peter Albers
Das Erntedankfest gehört zu den ältesten religiösen Festen der Kirche. Den Gottesdienst an Erntedank in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, zelebrierte Ruhestandspfarrer Peter Albers und war gut besucht, besonders von den Trachtlern in verschiedenen Altersstufen. Die aufgerichteten Erntegaben wurde im Laufe der Eucharistiefeier gesegnet. Regen in den Morgenstunden verhinderte, die auch in diesem Jahr vorgesehene Erntedankprozession.
Eine erfolgreiche Ernte ist nicht selbstverständlich. Ihr geht viel Arbeit voraus, und trotz aller Bemühungen kann es wegen Unwetter, Schädlingen oder außerordentliche Naturereignisse, Ernteausfälle geben. In früheren Zeiten war dies nicht selten eine existentielle Frage. Wenn im Herbst die Ernte eingefahren und der Wintervorrat gesichert ist, wird darum auch heute noch gefeiert.
Mit viel Mühe und Kreativität dekorierte Gisi Lämmlein die „Früchte der Erde“, eine Spende von Edeka Goggitsch, vor dem Volksaltar. Auch die beiden Seitenaltären waren mit Erntegaben geschmückt. Und die Erntekrone war auf einem Leiterwagerl platziert. Die Fahnenabordnung des Trachtenvereins „D‘ Schneebergler“ hatte im Altarraum Aufstellung genommen. Mit fulminanten Orgelspiel eröffnete Maria Ramstetter-Wallner die Messfeier und die Gemeinde sang anschließend das Lied „Erde singe, dass es klinge“.
Ruhestandspfarrer Peter Albers begrüßte die Kirchgänger und freute sich über den Anblick der schön gekleideten Gläubigen. Auch der Erntedankaltar sei schön hergerichtet und er werde gleich dem Evangelium die Segnung vornehmen.Lektor Carsten Schwantes las aus dem Buch Deuteronomium. Der Inhalt handelte von einem prächtigen Land mit Bächen, Quellen und Grundwasser, das im Tal und am Berg hervorquillt, ein Land mit Weizen und Gerste, mit Weinstock, Feigenbaum und Granatbaum, ein Land mit Ölbaum und Honig. Weiter heißt es dort : „Nimm dich in Acht und denk nicht bei dir: Ich habe mir diesen Reichtum aus eigener Kraft und mit eigener Hand erworben. Denk vielmehr an den Herrn, deinen Gott: Er war es, der dir die Kraft gab, Reichtum zu erwerben. Nach einem Zwischengesang verkündete der Seelsorger das Lukas-Evangelium und handelte von einem Mann, der seine Scheune abreißen ließ, um noch größere zu bauen, damit er sein ganze Getreide unterbringen konnte. Da sprach Gott zu ihm: „Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern.“
Kritische Worte zu weggeworfenen Lebensmittel
Mit dem Mikrofon in der Hand rief der Geistliche die in Tracht gekleideten Ministranten vor den Erntealtar und fragte diese, was sehen. Unter anderem wurden Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln, Lauch, Eier, Mais und Trauben zur Antwortgegeben. Hernach segnete er die Erntegaben und dankte auch für die Vorbereitung. „Eine ganze Menge wunderbare Dinge wurden zusammengetragen. Albers erinnerte, dass jeden Sonntag seit dem Frühjahr der Wettersegen gebetet wurde. Er sprach von Massentierhaltung, die viele Fragen aufwerfe und den Einfluss der Verbraucher, die mehr auf Aufsehen als auf Qualität achten.
Er prangerte die Lebensmittelindustrie an, welche trickreich und gar nicht so selten Dinge unterschieben, was in kritischen Fernsehsendungen verständlich dargeboten werde. Dass Lebensmittel täglich tonnenweise auf den Müll kommen, ein „unerträglicher Skandal!“ Auf der Welt verhungern Menschen, weil sie nicht das Notwendigste zu beißen haben. Ausdrücklich dankte er den Landwirten, die einen anspruchsvollen Beruf ausüben und bei uns Ackerbau und Viehzucht für die Lebensmittelproduktion sorgen. Vor der Wandlung erklärte der Priester, es regne und daher könne keine Prozession stattfinden. Mit dem Loblied „Großer Gott, wir loben dich“ fand der Erntedankgottesdienst seinen Abschluss. Die Erntegaben werden zur Lebenshilfe nach Adelstetten zur Essenzubereitung gebracht.
Andreas Pils