St. Laurentius-Patrozinium gefeiert
Den Festgottesdienst in Ainring zelebrierte Pfr. i.R. Peter Albers
Der Gedenktag vom Hl. Diakon und Märtyrer Laurentius, des Patrons der Pfarrkirche von Ainring, ist der 10. August. Immer um diesen Termin wird Festgottesdienst gefeiert, heuer mit Pfr. i. R. Peter Albers am Sonntag, 8. August.Den Volksgesang aus dem Gotteslob gestalteten Mitglieder des Ainringer Kirchenchores mit. Das Pfarrfest konnte wegen den Beschränkungen der Corona-Pandemie nicht gehalten werden
Geschichte des Patrons
Wer war nun der Schutzheilige? Der Heilige Laurentius gilt als einer der bekanntesten römischen Märtyrer und als Patron der Armen und aller Berufe, die mit dem Feuer zu tun haben, denn sein Leben endete in den Flammen.Laurentius war Erzdiakon von Rom und in Vertretung des Papstes für das Kirchenvermögen zuständig. Der römische Kaiser Valerian ließ Papst Sixtus II enthaupten und verlangte von Laurentius die Herausgabe des Kirchenschatzes. Der Heilige aber verteilte das Kirchenvermögen an die Armen und Kranken, die er dem Kaiser als den wahren Reichtum der Kirche präsentierte. Valerian ließ ihn dafür foltern und am 10. August 258 auf einem eisernen Gitterrost grausam hinrichten. Auch die letzten Worte Laurentius an den Kaiser sind überliefert: „Du armer Mensch, mir ist dieses Feuer eine Kühle, dir aber bringt es ewige Pein“.
Kirchenbau
Die Laurentius-Kirche hatte zwei Vorgängerbauten: Eine romanische Schlosskapelle, 8,60 m lang und 5 m breit, geweiht 1150. In der Frühgotik, etwa Ende 13. Jh., wurde sie verlängert und gegen 1500 von Pfarrvikar Andreas Hainmann mit drei Jochen und dreiseitigem Chor neu erbaut. 1735/36 wurde der Chor in Langhausbreite um etwa 2 m verlängert, die Wandpfeiler ummantelt und die Gewölberippen abgeschlagen. 1685 war neben dem Portal ein Beinhaus, die heutige Taufkapelle, errichtet worden. 1781 wurde Portal, Beinhaus und Sakristei zusammengezogen und ein Obergeschoß erbaut, in welches 1803 die erste Volksschule einzog. Der Kirchturm erhielt 1729 eine Zwiebel aufgesetzt. Die Inneneinrichtung vollendete schließlich die Barockisierung des Gotteshauses.
Festgottesdienst
Beim Einzug des Altardienstes erklang von Organistin Kana Zurzolo in jubilierender und leichtfüßiger Euphorie die Partita in C-Dur des böhmischen Komponisten Jan Krtitel Kuchar. Gesanglich folgte der Kanon „Vom Aufgang der Sonne“. Ruhestandspfarrer Albers begrüßte die Gläubigen, darunter auch Urlaubsgäste und erklärte, dass es früher im ländlichen Bereich einen sogenannten Patronus gab und dessen Angestellte bekamen ein eigenen Häuschen zur Verfügung gestellt, dafür mussten diese sich bereithalten und Aufgaben für ihn, den beschützenden Herrn übernehmen. „In den Kirchengemeinden hat sich herausgebildet, der Patronus, der Kirchenpatron, seinem Schutz empfehlen wir uns, hier der Heilige Laurentius. Schon seit 1.700 Jahren taucht er im kirchlichen Kalender auf. Eigentlich wäre heute das Pfarrfest, Corona macht es unmöglich, aber feiern wollen wir trotzdem.“
Lektorin Angelika Götzinger las aus dem Brief des Apostel Paulus an die Epheser und dieser handelte vom Heiligen Geist als Siegel und Garant der Erlösung. „Ich lobe meinen Gott von ganzen Herzen“ war der Zwischengesang der Gemeinde mit Unterstützung der Chormitglieder. Das Johannes-Evangelium verkündete Pfr. i. R. Peter Albers und beinhaltete die murrenden Juden, weil Jesus davon sprach, er sei das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.In der Ansprache nahm der Seelsorger Bezug zur Lesung und zum Evangelium. Er meinte Paulus sage, seid barmherzig, nicht knallhart, vergebt einander. Am Schluss seines Schreibens bittet der Apostel, Gott ähnlich zu werden, als seine geliebten Kinder. Nachdem Glaubensbekenntnis der Gemeinde sprach Angelika Götzinger die Fürbitten unter anderem dafür, dass der heilige Diakon Laurentius Vorbild für die Mitmenschen sein soll. Nach Vaterunser und der Heiligen Kommunion sang die nach den Corona-Regeln zahlreich gekommene Christenschar als Schlusslied „Für alle Heiligen in der Herrlichkeit“.
Vergelt’s Gott
Vor dem Segen sprach Ruhestandspriester auch im Namen von Pfarrer Bien, ein Vergelt’s Gott den Gläubigen aus, welche auf ihre persönliche Art, ihre schützende Hand über die Kirche und die Pfarrei erheben. „Ganz gleich in welchem Umfang sie sich engagieren. Heutzutage stielt sich manch einer durch Kirchenaustritt davon, nicht selten mit so fadenscheinigen Gründen, dass man eigentlich lachen müsste, wenn es nicht so traurig wäre. Viele in unserer Pfarrgemeinde bringen sich persönlich mit ihren persönlichen Fähigkeiten zuverlässig mit ein, und das ist wunderbar und da macht unser Zusammenwirken leicht.“ Der Festgottesdienst fand sein Ende mit raumfüllenden Klang mit dem Stück „Praeambulum et Fuga septimi toni“ von Frater Marianus Königsperger (1708 – 1769).
Andreas Pils