Tag der Trauer und Mahnung
Musikverein und KRV Ainring beim Totengedenken
Der Volkstrauertag soll durch ein gemeinschaftliches Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege erinnern und vor Gewaltherrschaft zu warnen. Pfarrer Wernher Bien zelebrierte den Gottesdienst in besonderer Erinnerung an die Verstorben des Musikvereins sowie des Krieger- und Reservistenvereins. Am Ehrenmal im Friedhof versammelte sich anschließend die Gemeinde zum Totengedenken mit Ansprache von 3. Bürgermeister Martin Strobl sowie Kranzniederlegungen. Der „stille Tag“ ist seit 1952 fester Bestandteil der staatlichen Gedenktage und wird immer zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen.
Der Kirchenzug formierte sich beim Haus der Kultur und angeführt von der Musikkapelle Ainring unter Stabführer Hans Mühlbauer, gefolgt vom Krieger- und Reservistenverein Ainring mit Fahne sowie den Fahnenabordnungen des Trachtenvereins „Edelweiß“ Hammerau-Ainring und der Schützengesellschaft Ulrichshögl marschierten sie bergauf zur Pfarrkirche St. Laurentius. Nachdem die Fahnenabordnungen im Altarraum Position bezogen hatten, eröffnete die Musikkapelle unter Leitung von Dr. Thomas Rettelbach mit dem Lied „Hier liegt vor deiner Majestät im Staub die Christenschar“ den Gedenkgottesdienst. Pfarrer Wernher Bien nannte nach der liturgischen Begrüßung die Namen der im Jahr 2021 verstorbenen Mitglieder des Musikverein Ainring mit Richard Mehr, Peter Edfelder, Ida Killer, Laura Flesch, Rudolf Fliegl, Alois Niederauer, Ludwig Strattner, Hans Schönbrunner und Johann Dusch. Es wurde auch an die in diesem Zeitraum Verstorbenen des Krieger- und Reservistenverein Ainring mit Ernst Drangsal, Karl Huber und Albert Klinger gedacht. Anschließend beteten alle ein Vaterunser. Lektorin Alexandra Zauner las aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessalonich unter anderem mit dem prägenden Satz: „Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.“ Im weiteren Verlauf begleitete die Musikkapelle den Volksgesang der Gläubigen aus der Messe von Michael Haydn.
Die Gläubigen hörten von Pfarrer Bien Worte aus dem Lukas-Evangelium, es handelte vom Standhaftbleiben, denn dann werde man das Leben gewinnen. Der Seelsorger nahm hernach Bezug zum Evangelium dessen Beschreibung sich wie eine Voraussage dessen, was nun geschehen werde in der Welt. Er sprach von weltweiten Christenverfolgung mit 300 Millionen die wegen ihres Glaubens, wenn sich versammeln oder eine Bibel haben, mit dem Tod rechnen müssen. Apokalyptische Zustände gebe es jedoch in Deutschland nicht. Nach Fürbitten, Glaubensbekenntnis, Wandlung und Kommuniongang beendete die die Musikkapelle die Eucharistiefeier mit dem Lied „In Frieden lasst uns gehen“. Schließlich sprach der Priester einen herzlichen Dank für die musikalische Gestaltung der Heiligen Messe aus.
Ehrendes Gedenken am Kriegerdenkmal
Bei fünf Grad Celsius und mittlerweile Sonnenschein fand die Gedenkzeremonie im Friedhof am Ehrenmal satt. Die Kapelle intonierte das Stück „Gebet“, dessen musikalischer Charakter von intimer Zartheit bis zu festlicher Erhabenheit reichte. Bien betonte, man werde im Gedenken die Verstorbenen der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen. Er besprengte danach das Kriegerdenkmal mit Weihwasser und sang einen Psalm und der Antwortgesang der Gläubigen lautete: „Der Herr ist mein Hirt , er führt mich ans Wasser des Lebens“. Gemeinsam wurde das Vaterunser gebetet. Anschließend ergriff 3. Bürgermeister Martin Strobl das Wort: „An diesem Tag kommen wir zusammen, um den Opfern von Gewalt und Krieg an Kindern, Frauen und Männern zu gedenken. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene oder Flüchtlinge ihr Leben verloren.“ Er hob hervor, dass Politiker und Diplomaten versuchen durch verschiedenste Maßnahmen den Krieg zu beenden, indem der Aggressor isoliert werde, doch es sei nicht leicht und der Ausgang ungewiss. Strobl dankte den Soldatinnen und Soldaten, dass sie für die Freiheit Europas und Deutschlands einstehen und diese gegebenenfalls mit ihrem Leben verteidigen. Nach weiteren Ausführungen legte er im Namen der Gemeinde Ainring einen Kranz nieder.
Als Zeichen ehrender Erinnerung legte KRV-Vorsitzender Hans Vocklinger sowie VdK-Ehrenmitglied Stefan Götzinger jeweils ein Gebinde nieder. Die Ehrenwache der Ainringer Patenkompanie der 2. Kompanie des Gebirgsversorgungsbataillons 8 mit Hauptfeldwebel Martin Nowak und Stabsunteroffizier Heiko Egger legten als Vertreter der Bundeswehr ebenfalls einen Kranz nieder. Beim Lied vom „Guten Kameraden“ senkten sich die Fahnen der Abordnungen und Kanonier Anton Edfelder gab drei Schüss mit der Salutkanne aus dem Jahr 1878 ab. Das Ritual endete mit Glockengeläut die würdige Feier und unter Marschmusik gingen die Vereinsmitglieder zurück zum Haus der Kultur.
Andreas Pils