Klimafreundlich leben
Die große Aufgabe unserer Zeit ist es, dass wir lernen, klimafreundlich zu leben. Dazu gibt uns die christliche Botschaft wertvolle Impulse:
Die Erde ist kein Wegwerfprodukt, sondern Gottes wunderbare Schöpfung, uns anvertraut, damit wir sie nicht überlasten, sondern unserer Nachwelt möglichst unversehrt bewahren.
Gott ist unser aller Vater, und so sind die Menschen, die nun besonders unter dem Klimawandel leiden, weil ihnen die Viehherden verenden und die Felder verdorren, unsere Brüder und Schwestern.
„Geben ist seliger als nehmen“, lehrt uns Jesus: Unser Glück finden wir nicht so sehr darin, dass wir möglichst viel für uns rausholen: Große Autos, weite Urlaubsreisen… Größeres Glück liegt darin, wenn wir andere beschenken können. Und das Wertvollste, das wir anderen schenken können, sind Dinge, die die Erde kaum belasten: Zeit, Hinwendung, ein offenes Ohr…
Und wir glauben, dass Gott uns mit seinem Heiligen Geist erfüllt, der uns kräftigt. Wir brauchen nicht zu resignieren („Ich kann ja eh nichts tun!“), noch uns in Ausflüchte flüchten („Sollen doch erst einmal die anderen!“). Stattdessen können wir ins Handeln kommen. Hier ein paar Anregungen dazu (siehe etwa Energiesparen im Haushalt: 9 Tipps mit schneller Wirkung | co2online):
Zum Energie sparen hilft es, die Raumtemperatur zu senken, Stoßlüften statt Fenster kippen, Duschen statt baden, Kochen mit einem passenden Deckel auf dem Topf…
Im Straßenverkehr hilft es schon, ehrlich zu rechnen: Autofahrer unterschätzen die Gesamtkosten ihres PKW systematisch um bis zu 50%, würden ansonsten sparsamere Verkehrsmittel wählen. Auch wenn man bei uns ohne Auto kaum auskommt: die meisten Strecken im Gemeindegebiet kann man ganz gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen.
In Deutschland werden jährlich 7,4 Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen: das ist für jeden fast das Doppelte seines Gewichts. Nur das einzukaufen, was auch gegessen wird und möglichst auch den Fleischkonsum zu reduzieren, kann viel helfen.
So hoffe ich, dass es bei uns zu einem Überbietungswettbewerb kommt: Möglichst viele Menschen, die möglichst viele Ideen in die Tat umsetzen – unserer Erde und unseren Mitmenschen und Nachkommen zuliebe.
Pfarrer Wernher Bien