Filialkirche St. Ulrich am Ulrichshögl
Weithin sichtbar thront sie auf dem Ulrichshögl
Patron: hl Ulrich, Bischof von Augsburg 973, kanonisiert 993.
Im Dorfe angekommen, wenden wir uns zunächst nach links zum ''Högler''- Bauern. Vor dem Hause sehen wir einen Burghügel mit Keller, der Rest der Burg der ''Edlen von Hegel''. Das Rittergeschlecht der ''Högler'' hatte seine Blütezeit im 11. - 13. Jh. Um 188 wurden die letzten Reste der Burg abgetragen. Auf dem Weg zur Kirche gehen wir am ''alten Pfarrhof'' oder ''Herrnbauer'' vorüber. Die Kirche ist 1030 erbaut und geweiht. Der Turm erhielt 1758 seinen jetzigen barocken Aufsatz. Das Erdgeschoß ist romanisch, wie die ganze Kirche aus der Mitte des 11. Jh. Sie hatte ursprünglich eine hölzerne Flachdecke. Vor 1470 hat der ''Leutpriester'' (Pfarrer) Leonhard Mair (1 470 s. Grabplatte vor dem Hochaltar) die Kirche gotisch umgebaut, indem er ein Netzrippengewölbe einzog , das er auf starken Wandpfeilern mit vorgelegten 1/2 Diensten abstützte. Der Priesterchor wurde auf das Langhausmaß verbreitert und, um mehr Platz zu schaffen, um ein Joch nach Ostenverlängert. lm Westen wurde eine Empore eingebaut. Sakristeineubau um 1670. Renovierung: Turm 1972, Kirche außen 1973/74, innen 1975 (teilrenoviert).
Die Inneneinrichtung
Der Hochaltar ist ein reich ausgestattetes Kunstwerk des Thaddäus Baldauf von 1712. Das etwa gleichzeitige Altarblatt zeigt den Kirchenpatron. lm Auszug der hl. Josef (19. Jh.). Der Tabernakel in Weiß und Gold aus der Mitte des 18. Jh. mit zwei Adorationsengeln im Stil des Rokoko. Die Nebenpatrone Petrus und Paulus sind aus der Hand eines Salzburger Meisters anfangs 18. Jh. In der Karwoche wird auf dem Hochaltar ein Hl. Grab aus dem Jahre 1679 auf- gestellt, geschaffen unter Mitarbeit des Martin Pökh von Reichenhall., Links ein Seitenaltar im frühbarocken Stil aus dem Anfang des 17. Jh. Altarblatt: Die Muttergottes reicht dem hl. Antonius von Padua das Jesuskind. Schreinwächter: links der hl. Johannes der Täufer, rechts der hl. Ritter Georg (1982 restauriert). An der Predella der hl. Sebastian (anfangs 16. Jh.). Oben im Auszug der hl. Johannes Nepomuk (19. Jh.). Links am Wandpfeiler gotische Figur des hl. Ulrich (15. Jh.) mit Buch und Fisch (Hinweis auf sein strenges Fasten).
Bilder:
Links vom Hochaltar der Apostel Simon mit Säge (Martyrium!) und der gegeißelte Heiland (18. Jh.). Rechts der hl. Johannes Ev., ein Vesperbild aus dem Ende des 18. Jh. und ein hl. Antonius von Padua mit Jesuskind (17. Jh.). Vier alte (Wallfahrt!) und zwei neue Votivkerzen, Taufstein (11. Jh.), weil die Ulrichskirche bis 1957 ''ecclesia matrix'' = Mutterkirche war. Der hölzerne Aufsatz aus dem 16. Jh. zeigt die Taufe Jesu und die vier Kirchenväter des Abendlandes. Sakristeitüre: Eiche mit LilienbeschIag (15. Jh.).
Die Fenster zeigen neugotische Musterung des 19. Jahrhundeets. Das Portal war ehedem rückwärts in der südlichen Längswand. Der gotische Türsturz wurde leider vermauert. Unter den Landkirchen dieser Gegend ist St. Ulrich der größte romanische Bau in gotischem Gewand. Die eindrucksvolle Größe in exponierter Lage zeigt heute noch, daß sie fast zehn Jahrhunderte die Pfarrkirche der großen Pfarrei Ainring war. Sie steht auf dem nach Osten vorstoßenden Sporn des Högl (562 m ü. M.), und man hat eine prächtige Aussicht über Salzburg, das Salzachtal, einen Teil Oberösterreichs und den Rupertiwinkel.